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1649, London: Keine Gnade
Am 30. Januar 1649 wurde erstmals in der europäischen Geschichte ein Monarch angeklagt, vor Gericht gestellt und verurteilt. Die Richter befanden Charles I., König von England, Schottland und Irland, des Hochverrats für schuldig und schickten ihn aufs Schaffott.
Von Gottes Gnaden – seit Karl dem Großen geisterte die Überzeugung vom Herrschaftsanspruch nach dem Willen Gottes in den Köpfen abendländischer Monarchen. Ihr Regiment sollte von himmlischem Glanz umgeben, ihre Macht vom allmächtigen Gott legitimiert sein. Im Absolutismus fand diese Idee weite Verbreitung unter den Fürsten Europas. Während in Frankreich Kardinal Richelieu (1585 – 1642) das Fundament der neuen Staatsordnung legte, bemühte sich in England König James I. (1566 – 1625), nach dem Divine Right of Kings zu regieren, obwohl in seinem Land schon seit mehr als zwei Jahrhunderten die Regeln des Parlamentarismus galten. In diesem Umfeld erblickte Charles im Jahr 1600 das Licht der Welt.
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