Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Keinem anderen Volk in der Sprache ähnlich …

Das Etruskische gilt als rätselhaft. Dabei kann es jeder lesen, der das griechische Alphabet kennt.
as wäre eine archäologische Sensation, die eines der größten Geheimnisse der antiken Welt aufdecken und das »rätselhafte« Volk der Etrusker endlich »enträtseln« könnte – so eine weit verbreitete Hoffnung: Wenn irgendwo auf etruskischem Gebiet eine Art zweiter »Stein von Rosette« gefunden würde. Das 1799 von französischen Soldaten ausgegrabene Original war ein Granitstein, der einen dreisprachigen Text enthielt. Es handelte sich also um eine so genannte Trilingue, die in Griechisch, Demotisch (einer Art Volksschrift des Ägyptischen) und in Hieroglyphen abgefasst war. Der Stein von Rosette wurde zum entscheidenden Hilfsmittel bei der Entzifferung der Hieroglyphen, die Jean-François Champollion im Jahr 1822 gelang. Ein entsprechendes Dokument, etwa ein längerer lateinisch-etruskischer oder griechisch-etruskischer Text, in einem der noch immer zu erwartenden Neufunde etruskischer Gräber entdeckt – das könnte der Schlüssel sein, um endlich auch das Tor zum Etruskischen aufzuschließen.

So weit der kühne Traum. Die Wirklichkeit ist weniger romantisch, ernüchternd geradezu – allerdings auf unerwartete Weise: Es bedarf nämlich, was die Schrift der Etrusker angeht, überhaupt keines spektakulären Funds. Etruskische Inschrif­ten sind samt und sonders, wenn sie nicht allzu verwittert oder in einer höchst individuellen »Sauklaue« geschrieben sind, lesbar – und zwar für jeden, der das griechische Alphabet beherrscht. Das gilt für alle rund 10?000 bekannten etruskischen Inschriften aus der Zeit zwischen dem 7. Jahrhundert v. und dem 1. Jahrhundert n. Chr. – mehr Texte sind von dem Volk nicht bekannt, das einst in vorrömischer Zeit über einen großen Teil Italiens herrschte.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Wann klingt eine Sprache schön?

Klingt Italienisch wirklich schöner als Deutsch? Sprachen haben für viele Ohren einen unterschiedlichen Klang, dabei gibt es kein wissenschaftliches Maß dafür. Was bedingt also die Schönheit einer Sprache? Außerdem in der aktuellen »Woche«: Rarer Fund aus frühkeltischer Zeit in Baden-Württemberg.

Spektrum - Die Woche – Eine Sprache für die Welt

Zur lebendigen Diversität unserer Welt gehört auch die Vielfalt der Sprachen, in denen Menschen kommunizieren. Doch könnte es übergeordnet auch eine Sprache geben, in der wir uns alle verständigen - wie Esperanto?

Gehirn&Geist – Aus Fehlern lernen

Missgeschicke gehören zum Leben dazu. Unser Gehirn bemerkt sie oft blitzschnell. Wie registriert unser Gehirn, wenn wir uns irren, wie reagiert es darauf und warum lernt das Gehirn nicht immer aus den Fehlern? Daneben berichten wir, aus welchen Gründen manche Kinder den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen und wie eine Annäherung vielleicht gelingen kann. Therapien von Morbus Alzheimer konzentrierten sich auf die Bekämpfung der Amyloid-Plaques. Doch man sollte dringend die Ablagerungen des Tau-Proteins stärker in den Blick nehmen. Die Folgen des hybriden Arbeitens rücken zunehmend in den Fokus der Forschung. Es führt zu einer höheren Zufriedenheit bei den Angestellten. Allerdings gibt es auch Nachteile. Bremst das Homeoffice die Kreativität? Daneben gehen wir der Frage nach, ob Tiere empathisch sind.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.