Blick in die Forschung: Im Bild: Kollision mit Folgen
Im Sternbild Luchs, etwa 180 Millionen Lichtjahre von uns entfernt, kam es vor einiger Zeit zur Kollision der Galaxien NGC2444 (links) und NGC2445 (rechts). Dabei zeigen beiden Welteninseln deutliche Anzeichen von gravitativer Wechselwirkung. Besonders auffällig sind die Folgen in NGC 2445, denn hier kam es durch die Gezeitenkräfte bei der dichten Passage ihrer Nachbarin zur massenhaften Bildung von Sternen, als die in der Welteninsel vorhandenen Ansammlungen aus Gas und Staub praktisch gleichzeitig zur massenhaften Bildung von Sternen angeregt wurden. Die Wolken kollabierten unter ihrer eigenen Schwerkraft, und es entstanden dabei auch tausende massereicher und heißer Sterne. Diese leuchten hier auffällig bläulich. Massereiche Sterne sind so heiß, dass sie den größten Teil ihrer Strahlung im energiereichen blauen Licht und im Kollision mit Folgen Ultravioletten abgeben. Allerdings verbrauchen solche Sterne ihre Vorräte an Wasserstoff innerhalb weniger Millionen Jahre. Ihr massenhaftes Auftreten ist daher immer ein Beleg für ein erst kürzlich zurückliegendes Ereignis.
Auch die seltsame dreieckige Form von NGC 2445 weist auf starke Gezeitenwechselwirkungen hin, die den beiden Galaxien einen Eintrag als Objekt Nr. 143 im Katalog »Atlas of Peculiar Galaxies« des US-Astronomen Halton Arp aus dem Jahr 1966 sicherten. NGC 2444 dagegen wurde beim dichten Vorbeiflug nur verformt, enthielt aber keine größeren Ansammlungen von Gas und Staub mehr. Sie leuchtet rötlich-gelb, typisch für massearme Sterne ähnlich unserer Sonne. In ferner Zukunft werden die beiden Galaxien zu einer großen Welteninsel verschmelzen.
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