Koma: Der Bewusstseinsdetektor
Ich bin schon viele Male gestorben. Jeden Abend, wenn ich mich zur Ruhe lege, erlischt mein Bewusstsein. Ich erlebe und fühle nichts, bis die bunten Bilder meiner Träume erscheinen. Erst morgens, wenn ich aufwache, nehme ich wieder Kontakt zur Außenwelt auf.
Neben den allnächtlichen Ausflügen in die Traumwelt erleben die meisten von uns irgendwann einmal im Leben Situationen, in denen sie das Bewusstsein verlieren. Ich wurde zum Beispiel als Kind am Blinddarm operiert. Die Ärzte haben mich narkotisiert, so dass ich nichts von dem Eingriff mitbekam. Ich erinnere mich auch noch dunkel daran, wie ich als Teenager auf dem Rücksitz eines Renault eine Allee in Nordafrika entlangfuhr. Plötzlich veränderte sich die Situation: Ich befand mich auf derselben Straße, sah die Szene jedoch von unten. Der Wagen war an einen Baum geprallt, ich war auf das Pflaster geschleudert worden und hatte für kurze Zeit das Bewusstsein verloren.
Bei manchen Menschen dauert dieser Zustand Tage, Monate oder sogar für immer an, weil ihr Gehirn etwa durch einen Unfall, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall stark geschädigt wurde. Für Ärzte ist es gar nicht so einfach herauszufinden, ob ein Patient, der mit offenen Augen reglos daliegt, einfach nur tief schläft, unter Drogen steht oder einen schweren Hirnschaden erlitten hat. Gerade für die Angehörigen ist es aber wichtig zu wissen, was in seinem Kopf vorgeht: Nimmt er noch etwas wahr, hat er Gefühle? ...
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