Kommunikation : "Lachen verrät unsere Gefühle"
Frau Professor Scott, wann haben Sie zum letzten Mal gelacht?
Wirklich heftig habe ich vorgestern Abend gelacht. Auf der Nachrichtensatire-Website "The Onion" habe ich einen Artikel mit dem Titel "Coworker With Two Computer Screens Not Fucking Around" gelesen (auf Deutsch in etwa: "Mitarbeiter mit zwei Computermonitoren fackelt nicht lange"; Anm. d. Red.). Da wurde die Tatsache, dass jemand mit zwei Bildschirmen geradezu wundersam effizient arbeitet, zu einem Riesending aufgeblasen – das fand ich sehr witzig.
Können Sie sagen, warum Sie da so gelacht haben?
Nun, wenn Sie das jetzt nicht lustig finden, haben wir hier ein gutes Beispiel dafür, wie schwer es oft ist, Humor über kulturelle und sprachliche Grenzen zu transportieren. Interessant ist aber: Ich musste nur ein bisschen lachen, als ich die "Onion"-Meldung einem Kollegen gezeigt habe, der selbst mit zwei Computerbildschirmen arbeitet. Als ich den Text aber abends meinem Partner vorlas, habe ich gebrüllt vor Lachen. Und obwohl ich jemand bin, der viel lacht, kann ich mich nicht erinnern, wann ich so einen Lachanfall gehabt hätte, ohne dass mein Partner oder eine sehr gute Freundin dabei war.
Ist das typisch: In Gesellschaft lacht es sich besser?
Ein solches Lachen, das uns völlig außer Gefecht setzt, überkommt uns in der Tat normalerweise dann, wenn wir mit vertrauten Menschen zusammen sind. Vertrautheit ist definitiv ein Faktor, der Gelächter potenziert. Es gibt ein schönes Zitat von dem Dichter Wystan Hugh Auden: "Die Menschen, die ich mag oder bewundere, kann ich auf keinen gemeinsamen Nenner bringen, wohl aber diejenigen, die ich liebe: Ein jeder von ihnen bringt mich zum Lachen." Das trifft einen wichtigen Punkt – obwohl Auden komplett danebenliegt. ...
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