Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Kommunikation : "Lachen verrät ­unsere Gefühle"

Wer lacht, hat Humor? So einfach ist es nicht, weiß Sophie Scott. Ein Gespräch über Basisemotionen, Kitzeln und ein schmerzendes Hinterteil.
Sophie Scott quer

Frau Professor Scott, wann haben Sie zum letzten Mal gelacht?

Wirklich heftig habe ich vorgestern Abend gelacht. Auf der Nachrichtensatire-Website "The Onion" habe ich einen Artikel mit dem Titel "Coworker With Two Computer Screens Not Fucking Around" gelesen (auf Deutsch in etwa: "Mitarbeiter mit zwei Computermonitoren fackelt nicht lange"; Anm. d. Red.). Da wurde die Tatsache, dass jemand mit zwei Bildschirmen geradezu wundersam effizient arbeitet, zu einem Riesending aufgeblasen – das fand ich sehr witzig.

Können Sie sagen, warum Sie da so gelacht haben?

Nun, wenn Sie das jetzt nicht lustig finden, haben wir hier ein gutes Beispiel dafür, wie schwer es oft ist, ­Humor über kulturelle und sprachliche Grenzen zu transportieren. Interessant ist aber: Ich musste nur ein bisschen lachen, als ich die "Onion"-Meldung einem Kollegen gezeigt habe, der selbst mit zwei Computerbildschirmen arbeitet. Als ich den Text aber abends meinem Partner vorlas, habe ich gebrüllt vor Lachen. Und obwohl ich jemand bin, der viel lacht, kann ich mich nicht erinnern, wann ich so einen Lachanfall gehabt hätte, ohne dass mein Partner oder eine sehr gute Freundin dabei war.

Ist das typisch: In Gesellschaft lacht es sich besser?

Ein solches Lachen, das uns völlig außer Gefecht setzt, überkommt uns in der Tat normalerweise dann, wenn wir mit vertrauten Menschen zusammen sind. Vertrautheit ist definitiv ein Faktor, der Gelächter potenziert. Es gibt ein schönes Zitat von dem Dichter Wystan Hugh Auden: "Die Menschen, die ich mag oder bewundere, kann ich auf keinen gemeinsamen Nenner bringen, wohl aber diejenigen, die ich liebe: Ein jeder von ihnen bringt mich zum Lachen." Das trifft ­einen wichtigen Punkt – obwohl Auden komplett danebenliegt. ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Wann klingt eine Sprache schön?

Klingt Italienisch wirklich schöner als Deutsch? Sprachen haben für viele Ohren einen unterschiedlichen Klang, dabei gibt es kein wissenschaftliches Maß dafür. Was bedingt also die Schönheit einer Sprache? Außerdem in der aktuellen »Woche«: Rarer Fund aus frühkeltischer Zeit in Baden-Württemberg.

Spektrum - Die Woche – Eine Sprache für die Welt

Zur lebendigen Diversität unserer Welt gehört auch die Vielfalt der Sprachen, in denen Menschen kommunizieren. Doch könnte es übergeordnet auch eine Sprache geben, in der wir uns alle verständigen - wie Esperanto?

Spektrum - Die Woche – Neue Reben für den Weinbau

Von Klimawandel und Krankheiten bedroht, muss der Weinbau an die neuen Bedingungen angepasst werden. Die Genschere soll den Wein der Zukunft retten. Außerdem beobachtet »Die Woche«, wie Künstlerinnen und Künstler die Welt wahrnehmen und wie sich soziale Unsicherheiten durch Social Media verstärken.

  • Quellen

McGettigan, C. et al.: Individual Differences in Laughter Perception Reveal Roles for Mentalizing and Sensorimotor Systems in the Evaluation of Emotional Authenticity. In: Cerebral Cortex 25, S. 246–257, 2013

Scott, Sophie et al.: The Social Life of Laughter. In: Trends in Cognitive Sciences 18, S. 618–620, 2014

Wattendorf, E. et al.: Exploration of the Neural Correlates of Ticklish Laughter by Functional Magnetic Resonance Imaging. In: Cerebral Cortex 23, S. 1280–1289, 2013

Sauter, D. A. et al.: Cross-cultural recognition of basic emotions through nonverbal emotional vocalizations. In: Proceedings of the National Academy of Sciences 107, S. 2408-2412, 2010

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.