Komorbidität: Ein Übel kommt selten allein
Jens ist 30 Jahre alt und ein Computer-Freak. Der IT-Systemadministrator hilft auch in seiner Freizeit hin und wieder Freunden und Kollegen bei Problemen mit ihren Rechnern. Wenn er nicht mit seinen Kumpels Bowling spielt oder ins Kino geht, sitzt er stundenlang vor dem neuesten Actionspiel am PC. Eine Freundin hat Jens zurzeit nicht. Dass es ihm schwerfällt, mit Frauen in Kontakt zu kommen, schiebt er auf sein Übergewicht.
Vor einigen Wochen bemerkte Jens körperliche Veränderungen an sich. Er fühlte sich sehr müde und antriebslos, sah leicht verschwommen und musste dauernd auf die Toilette. Im Lauf weniger Wochen nahm er fast sechs Kilo ab, obwohl er nach wie vor einen gesunden Appetit hatte.
Eine Blutuntersuchung beim Hausarzt bringt es schließlich an den Tag: Jens leidet an Diabetes mellitus vom Typ 2. Täglich soll er nun seinen Blutzucker messen und ein Medikament nehmen, das den Zuckerspiegel senkt. Das allein, sagt der Arzt, reiche jedoch nicht: Er müsse sich zudem gesünder ernähren und mehr Sport treiben, um sein Übergewicht zu reduzieren.
Jens fühlt sich völlig überfordert. Ängste und Sorgen sind seit der Diagnose seine ständigen Begleiter. Die Tabletten, die er nimmt, regen die Insulinproduktion an, was in Kombination mit sportlicher Aktivität zu Unterzuckerungen führen kann. Dann wird Jens schwindelig, sein Herz rast, und er muss sich hinsetzen und schnell Zucker zu sich nehmen. Als er das zum ersten Mal in Gegenwart seiner Freunde erlebt, ist es ihm extrem peinlich. Auch den Blutzucker vor anderen zu messen, ist ihm unangenehm, denn dazu muss er sich in den Finger piksen und einen Blutstropfen entnehmen. Deshalb findet Jens es nun am einfachsten, zu Hause zu bleiben ...
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