Springers Einwürfe: Korruptionsbekämpfung mit Hindernissen
Öffentliche Hilfsgelder bilden ein Maß für das soziale Gewissen einer Gesellschaft. Allerdings müssen sie die Richtigen erreichen; das Geld soll nicht in dunklen Kanälen verschwinden und am Ende bei Betrügern landen. Nur: Wie schafft man das? Es erweist sich als erstaunlich schwierig, die Wirkung von Hilfsmaßnahmen zu überprüfen – und erst recht, die überraschenden Nebenwirkungen der Kontrolle vorherzusehen.
Die paradoxen Folgen der Korruptionsbekämpfung untersuchte die Wirtschaftswissenschaftlerin Katherine Meckel von der University of Chicago am Beispiel eines Hilfsprogramms der US-Regierung für Schwangere und junge Mütter mit besonders niedrigem Einkommen. Diese erhielten Essenskarten für Milch und Eier. Probleme machten nicht die Mütter, sondern die Ladenbesitzer: Sie gaben die Nahrungsmittel heraus, sammelten die Kupons ein – und verrechneten dafür mit den Behörden deutlich höhere Preise, als sie von der normalen Laufkundschaft verlangten ...
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