Medizin: Immuntherapie gegen Krebs
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Seit Langem schon überlegen Forscher, dass sich die Aussichten von Krebskranken deutlich verbessern würden, wenn es gelänge, ihr Immunsystem gezielt anzustacheln – als zusätzliche Maßnahme neben den bewährten Behandlungen, die außerdem selbst keine schweren Nebenwirkungen haben dürfte. Doch die Studien der letzten Jahrzehnte enttäuschten meist.
Vorübergehend hatten Mediziner beispielsweise große Hoffnung auf das Immunmolekül Interferon gesetzt. Es sollte die körpereigene Abwehr anregen und damit helfen, viele oder sogar alle Krebserkrankungen zu besiegen. Diese hohe Erwartung schwand in den 1980er Jahren bald wieder. Interferon hat zwar in der Krebstherapie inzwischen seinen festen Platz – aber es ist kein Allheilmittel. Auch in den letzten zehn Jahren gab es zahlreiche klinische Studien zu den unterschiedlichsten Ansätzen, einen bestehenden Krebs durch – therapeutisches – Impfen zu behandeln. Keiner davon überzeugte.
Die eine Wunderwaffe haben Forscher zwar immer noch nicht gefunden. Aber die Phase des blinden Vortastens und vergeblichen Probierens könnte bald überwunden sein. Im Sommer 2010 ließ die US-Behörde FDA (Food and Drug Administration) den weltweit ersten therapeutischen Krebsimpfstoff für fortgeschrittene Prostatakarzinome zu: Provenge (Sipuleucel-T). Zwar heilt auch dieses Medikament nicht. Doch einige hundert schwer krebskranke Männer, die es zusammen mit einer üblichen Chemotherapie erhielten, gewannen dadurch immerhin ein paar zusätzliche Lebensmonate.
Die Wende kam, als Forscher einige Grundannahmen zur Immunabwehr von Krebszellen
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