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Genetik: Krebszellen ändern ihren genetischen Code

Tumoren gelingt es immer wieder, sich der Körperabwehr zu entziehen. Dafür brechen sie sogar eine der Gesetzmäßigkeiten der Molekularbiologie.
Blauer DNA-Doppelstrang vor schwarzem Hintergrund

Je besser wir verstehen, worauf die besonderen Eigenschaften von Krebszellen beruhen, umso eher können wir neue Arzneistoffe gegen sie entwickeln. Dabei untersuchen Fachleute vor allem die Wechselwirkungen zwischen Tumoren und ihrer Umgebung einschließlich des Immunsystems. Ein Team um Abhijeet Pataskar vom Netherlands Cancer Institute (Amsterdam) hat jetzt einen erstaunlichen Mechanismus aufgedeckt, der es Krebszellen erlaubt, ihre Eiweißproduktion flexibel anzupassen.

In und um einen Tumor herum finden sich häufig aktivierte Immunzellen, die ihn bekämpfen. Dabei handelt es sich unter anderem um T-Lymphozyten, die das Signalprotein Interferon-gamma ausschütten. Krebszellen reagieren auf dieses Protein, indem sie mehr von einem Enzym herstellen, das die Aminosäure Tryptophan abbaut. Dadurch mangelt es ihnen irgendwann an Tryptophan. Welche Folgen das nach sich zieht, haben Pataskar und seine Arbeitsgruppe an kultivierten menschlichen Tumorzellen untersucht …

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  • Quellen

Bartok, O. et al.: Anti-tumour immunity induces aberrant peptide presentation in melanoma. Nature 10.1038/s41586-020-03054-1, 2021

Davis, T. L. et al.: Structural and biochemical characterization of the human cyclophilin family of peptidyl-prolyl isomerases. PLoS Biology 10.1371/journal.pbio.1000439, 2010

Pataskar, A. et al.: Tryptophan depletion results in tryptophan-to-phenylalanine substitutants. Nature 10.1038/s41586-022-04499-2, 2022

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