Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Zoologie: Künstler der Evolution

Längst nicht alle dieser besonderen Spinnentiere krabbeln auf extrem langen Beinen umher. Ihre bisher tausende Arten verblüffen mit vielen raffinierten Anpassungen. Das meiste davon harrt wohl noch der Entdeckung - wie auch ihre wirkliche Vielfalt.
Weberknecht
Wenn ich in den USA einen Vortrag über Spinnentiere halte, kommt vom Auditorium mit Sicherheit die Frage: "Enthält der Biss eines Weberknechts wirklich das stärkste Tiergift überhaupt?" – Dazu mehr am Ende. Wohl jeder, der sich gern im Wald oder in einem alten Garten aufhält, hat die Tiere mit den acht ellenlangen dünnen Beinen und dem winzigen Körper schon gesehen, wie sie geschwind davonstaksen oder sich weiterhangeln. Der Volksmund erfand für sie Namen wie Kanker, Schneider, Schuster, Zimmermann. In Großbritannien und Nordamerika heißen die merkwürdigen Gesellen unter anderem harvestman (Ernteknecht), in Frankreich faucheux (Schnitter) – wohl weil sie gerade um die Erntezeit auf den Feldern auftauchen. Auch mögen sie mit ihrem eigenartigen Gang an einen langgliedrigen Sensenmann erinnern.

Jedes Land, jedes Gebiet kennt seine eigenen Bezeichnungen, und nicht selten treten dabei Verwechslungen auf. Klarheit schaffen dann die lateinischen Namen. Da heißen die Weberknechte Opiliones, nach griechisch und lateinisch für Schäfer. Hirten benutzten vormals Stelzen, um ihre verstreuten Herden besser zu überblicken. In großen Teilen der Welt herrschen tatsächlich die extrem langbeinigen Weberknechte vor. Doch wer sie als Biologe erforscht, lernt bald, dass keineswegs alle ihre Arten (Spezies) so aussehen. Denn zur systematischen Ordnung der Opiliones zählen auch kurzbeinige Winzlinge mit gedrungenem Körper. Sie leben in Blattstreu und Humus. Des Weiteren gibt es große, oft bunt gezeichnete Arten, von denen viele Dornen oder bizarre Auswüchse tragen. Wieder andere Spezies wohnen tief in Höhlen und verzichten auf Augen und Farbe. Manche Weberknechte tarnen sich als Erdklumpen. Sie tragen spezielle Strukturen, an denen Erdkrümel oder Sandkörner haften bleiben.

Als Gliederfüßer – Arthropoden – schützt ihren Körper sowie die Beine und Fühler eine feste Außenhülle, die so genannte Kutikula. Sie wirkt als Panzer, hält Feuchtigkeit zurück und dient zugleich...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Die Macht der Hormone

Die Schwangerschaft ist nicht nur eine Zeit eines massiven hormonellen Wandels; Teile der Hirnrinde schrumpfen. Darunter leidet aber nicht etwa die geistige Leistungsfähigkeit – vielmehr stärkt es die Bindung zwischen Mutter und Kind. Auch die Wechseljahre mit ihren Änderungen im Hormonhaushalt bringen mehr als ein Ende der fruchtbaren Jahre. Das Gehirn verändert sich ebenfalls in dieser Lebensphase. Daneben berichten wir über das komplexe Wechselspiel zwischen Kopf und Bauch, das zum Reizdarmsyndrom führt. Untersuchungen der Kognitionsforschung zeigen, dass das Gehirn zum Codieren von Gedanken und Erinnerungen den Orientierungssinn nutzt. In unserem Artikel über Hunde geht es um deren Geruchssinn und dessen Wechselwirkung mit ihren Emotionen und der Kognition. Dieses Thema ist bisher wenig erforscht. Ein weiterer Artikel erklärt, was Orte auszeichnet, an denen wir uns zu Hause fühlen.

Spektrum Kompakt – Geheimnisvolle Welt der Meere

So malerisch das Meer auf Urlaubsfotos aussieht, so wichtig ist es für das Klima und die Biodiversität, zumal vieles noch unerforscht ist. Doch durch den Klimawandel ändern sich auch die Lebensbedingungen in Meeren und Ozeanen – mit verheerenden Folgen.

Spektrum - Die Woche – Die Intelligenz des Lebens

Können Pflanzen, Pilze und Zellen denken? Die Diskussion um »minimal intelligence« fordert uns heraus, das Verständnis von Kognition zu überdenken und unsere Ansätze in vielen Lebensbereichen zu verändern. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in der aktuellen Ausgabe »Spektrum - Die Woche«.

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.