Künstliche Intelligenz: Vorbild Gehirn
Es wäre äußerst mühsam und Zeit raubend: Hunderte Fotos von Katzen und Millionen Bilder von anderen Dingen und Lebewesen müsste sich ein kleines Kind ansehen, bis endlich der Groschen fällt und es einen Stubentiger auf Anhieb als solchen erkennt. Die vier Beine allein sind es nicht. Dieses Merkmal teilen die meisten Säugetiere. Die Schnurrhaare? Auch Waschbären haben solche. Es ist schließlich die Summe aus unzähligen Eigenschaften, die das Wesen einer Kreatur ausmacht. Wäre das Gehirn von Kindern so aufgebaut wie ein künstliches neuronales Netz, müsste es riesige Datenmengen "konsumieren", um einen einzigen Begriff zu lernen.
Doch zum Glück reichen einige wenige Beispiele aus. Die Mutter zeigt auf ein Tier im Bilderbuch und sagt: "Guck mal, da sitzt eine Katze!" Spätestens beim zweiten Mal hat das Kind begriffen und erkennt zukünftig alle möglichen Katzen – ob weiß oder gefleckt, liegend oder laufend. Denn unser Gehirn ist erstaunlich gut darin, Unterschiede zwischen Dingen zu erfassen und Prototypen zu bilden.
Was kleinen Kindern im Handumdrehen gelingt, könnten bald auch die künstlichen neuronalen Netze schaffen. Denn in den letzten Jahren machte die KI-Forschung gigantische Fortschritte. Wenig überraschend kommen dabei entscheidende Impulse immer häufiger aus den Neurowissenschaften ...
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