Welt der Wissenschaft: Teleskoptechnik: Künstliche Sterne für Großteleskope
Seit vielen Jahren wird an professionellen astronomischen Observatorien eine raffinierte Technik mit großem Erfolg eingesetzt: die adaptive Optik. Mit ihr lassen sich Bildstörungen, die beim Durchgang des Sternlichts durch die turbulente Erdatmosphäre entstehen, in Echtzeit messen und kompensieren. Denn selbst an den besten astronomischen Standorten der Erde, wie auf dem Cerro Paranal in der chilenischen Atacamawüste oder dem 4205 Meter hohen Gipfel des Mauna Kea auf Hawaii, führen turbulente Luftzellen in der Atmosphäre zu verzerrten und kontrastarmen Bildern der astronomischen Objekte – vergleichbar mit dem Flimmern über einer heißen Asphaltstraße im Sommer.
In der Tat ermöglicht die Luftunruhe (englisch: Seeing) an den genannten Standorten bestenfalls eine Winkelauflösung von 0,4 Bogensekunden, was dem theoretischen Auflösungsvermögen eines Spiegelteleskops mit nur 25 Zentimeter Durchmesser entspricht. Ohne weitere Maßnahmen ließe sich somit das enorme Auflösungsvermögen von Großteleskopen, wie den Acht-Meter-Spiegeln des Very Large Telescope (VLT), nicht nutzen.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben