Neurochirurgie: Künstlicher Patient
Bei einer komplizierten Operation muss jeder Handgriff sitzen. Für Ärzte ist es deshalb wichtig, erst einmal praktische Erfahrungen zu sammeln, bevor sie sich an einen echten Patienten wagen. Meist müssen dafür Leichen herhalten, doch diese sind teuer und können oft nur einmal verwendet werden. Neurochirurgen der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore haben deshalb nun gemeinsam mit Maskenbildnern aus der Filmbranche eine extrem realistische Nachbildung eines Kopfes mitsamt seinen inneren Strukturen entwickelt. Modell dafür stand ein 14-jähriger Hydrozephalus-Patient. Bei dieser Erkrankung erweitern sich die Ventrikel, die mit Liquor gefüllten Flüssigkeitskammern des Gehirns.
Mit Hilfe der Puppe sollen Chirurgen einen endoskopischen Eingriff erlernen, bei dem die Hirnflüssigkeit abgeleitet und so der Druck im Schädelinneren verringert wird. Die Hollywood-Künstler sorgten dafür, dass sich das Gewebe aus dem 3-D-Drucker wie das eines echten Menschen anfühlt und dem Gehirn stärker ähnelt als bisherige Modelle. Eine eingebaute Pumpe simuliert sogar den Liquorfluss.
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