Drucktechnik: Laserdrucker der besonderen Art
Farbige Tageszeitungen in hoher Qualität zu produzieren erfordert schnellere Druckverfahren als bislang verfügbar. So werden digitale Satzdateien bislang mechanisch mit Diamantstößeln in eine metallene Platte graviert. Das Institut für Angewandte Physik der Universität Jena hat nun in Kooperation mit mittelständischen Unternehmen eine alternative Druckvorlage entwickelt. Ein Laser bestrahlt eine lichtempfindliche Kunststoffplatte, die getroffenen Partien werden dabei gehärtet, unbelichtete anschließend chemisch entfernt. Um die Laserintensität so zu variieren, dass Tiefenprofile herstellbar sind, erzeugen die Forscher Interferenz: Der Strahl wird in einem Wellenleiter geteilt und die Phasenlage eines der beiden Teilstrahlen verändert. Dazu befindet sich der Wellenleiter in einem doppelbrechenden Kristall, nicht größer als ein Pfennigstück, dessen Brechzahl sich durch eine elektrische Spannung einstellen lässt. Bei ihrer Überlagerung verstärken oder schwächen sich die beiden Teilstrahlen je nach Phasendifferenz. Erstmals wurde eine solch feine Struktur für sichtbares Licht erzeugt. Die Hochschule sucht jetzt nach einem Industriepartner, um das Verfahren praxisreif zu machen.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 9 / 2000, Seite 90
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
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