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Lawinengefahr trotz Schutzwald



Künstlich angelegte Schutzwälder können großflächige Schneeabgänge nicht immer verhindern. Kritisch ist das Überfrieren der Schneeoberfläche: Neuschnee, der auf die gefrorene Schicht fällt, hat keine feste Haftung auf dem Untergrund und kann am Hang schnell in Bewegung geraten. Normalerweise schützt die Bewaldung vorm Überfrieren. Die Bäume in den Schutzwäldern stehen dazu aber oft nicht dicht genug. Besonders am Waldrand und auf Lichtungen kann es zum befürchteten Schneegleiten kommen. Stärkere Aufforstung dieser Gebiete ist nach Meinung der Experten vom Innsbrucker Institut für Lawinen- und Wildbachforschung der einfachste Weg, um das zu verhindern. Aber auch untypischer Bodenbewuchs in den künstlichen Schutzwäldern, nämlich langhalmige Gräser, verstärkt die Rutschgefahr. Bei entsprechender Witterung gibt es dann auch im Wald kein Halten mehr. Am Innsbrucker Institut werden diese Vorgänge am Computer simuliert, um die Lawinenprognosen zu verbessern.


Aus: Spektrum der Wissenschaft 3 / 2000, Seite 14
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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