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Leuchtende Ringe um dunkle Sonnenflecken


Sonnenflecken haben eine Temperatur von „nur“ 3700 Grad Celsius und sind damit relativ kühle Stellen auf der ansonsten 5600 Grad Celsius heißen Oberfläche (Photosphäre) der Sonne. Sie enstehen, weil das Magnetfeld der Flecken den Hitzetransport aus den darunterliegenden Schichten unterdrückt. Schon seit 25 Jahren vermuten Wissenschaftler, daß die so blockierte Energie eigentlich in einem hellen Ring um den Sonnenfleck nach außen treten müßte. Doch erst jetzt ist es Forschern vom National Center for Atmospheric Research in Colorado gelungen, tatsächlich um acht Sonnenflecken herum Ringe zu beobachten, die im gesamten untersuchten Wellenlängenbereich heller als die Umgebung waren. Allerdings leuchten die Ringe nur etwa ein Prozent heller als die Photosphäre ringsherum und strahlen lediglich zehn Prozent der den Sonnenflecken fehlenden Energie ab. Dabei gilt: je größer der Fleck, desto heißer und heller sein Ring. Aus der niedrigen Strahlungsleistung der Ringe schließen die Wissenschaftler, daß Sonnenflecken – im Widerspruch zu bisherigen Vorstellungen – entweder sehr oberflächennahe Phänomene sind oder daß magnetohydrodynamische Ströme im Umkreis der Flecken Hitze effizienter abtransportieren, als nach herkömmlichen Modellen zur Wärmediffusion zu erwarten ist. (Nature, Bd. 401, S. 678)


Aus: Spektrum der Wissenschaft 12 / 1999, Seite 25
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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