Chemische Unterhaltungen: Liesegangsche Ringe – Strukturbildung im Reagenzglas
Überall in der Tier- und Pflanzenwelt treten frappierende regelmäßige Strukturen auf – man denke nur an die Symmetrie eines Ahornblattes oder die Streifen im Zebrafell. Aber auch in der unbelebten Natur sind solche Muster zu finden, seien es die Rillen im Sandwatt, die fraktalen Verästelungen von Eiskristallen oder die körnige Struktur der Sonnenoberfläche, fachsprachlich Granulation genannt. Im Reagenzglas würde man derlei dagegen kaum erwarten. Und doch ist schon seit Langem bekannt, dass es auch bei chemischen Reaktionen zu einer räumlichen und zeitlichen Selbstorganisation kommen kann. Für solche Erscheinungen hat der russisch-belgische Physikochemiker Ilya Prigogine (1917-2003) den Ausdruck dissipative Strukturen geprägt. Als Pionier auf dem Gebiet der Nichtgleichgewichtsthermodynamik erhielt er 1977 den Nobelpreis für Chemie ...
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