Neurofeedback: Live aus der Denkzentrale
Melanie Thernstrom liegt reglos in der Röhre eines Magnetresonanztomografen. Sie versucht, das laute Brummen der Maschine zu ignorieren, denn ihre Aufmerksamkeit soll etwas anderem gelten: einer flackernden Flamme auf einem Bildschirm vor ihren Augen. Das Feuer hüpft auf und ab und verändert dabei laufend seine Größe. Ähnlich wie der brennende Schmerz, den sie in Nacken und Schultern verspürt. Mal lodert er grell auf, mal glimmt er fast unmerklich vor sich hin.
Tatsächlich repräsentiert die Größe der Flamme die Aktivität eines bestimmten Areals in Thernstroms Gehirn, des anterioren zingulären Kortex. Dieser Bereich des Vorderhirns ist unter anderem an der Schmerzwahrnehmung beteiligt. In dem Maß, wie das Brennen im Rücken zunimmt, erhöht sich auch die Aktivität des ACC – und entsprechend schwillt das Feuer auf dem Monitor an. Die Patientin soll nun die Flamme kraft ihrer Gedanken zum Schrumpfen bringen. Die Hoffnung der Wissenschaftler, die die Frau durch ein Fenster im Kontrollraum beobachten: Mit dem neuronalen Aufruhr in jener Region sollte auch das Schmerzempfinden nachlassen.
Wie viele Menschen leidet Thernstrom unter chronischen Rückenschmerzen ...
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