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Glashandwerk: Luxus für Aton

Für die prunkvolle Ausstattung der Tempel und Villen in der neuen Hauptstadt Amarna sorgten zahlreiche Handwerker. Insbesondere die Glasmacher hatten alle Hände voll zu tun. Einfache Fayencen entstanden in kleinen Zulieferbetrieben, die ihrerseits die großen Werkstätten versorgten – etwa die des Thutmosis.
Luxus für Aton

Angeblich war es eine Felsformation, die Echnaton an jenem einsamen Ort am mittelägyptischen Nilufer entdeckte – und die dem Hieroglyphenzeichen für »Horizont« glich. Sie soll ihm rund 400 Kilometer nördlich von Theben den Ort für seine neue Hauptstadt gewiesen haben. In nur drei Jahren ließ er aus Lehmziegeln Kultstätten, Paläste und Privathäuser aus dem Wüstenboden stampfen. Über 30 000 Ägypter lebten dort einst. Allein der Große Atontempel, einer der beiden Haupttempel zu Ehren des Sonnengotts Aton bedeckte eine Fläche von etwa 730 mal 230 Metern und war mit kostbaren Skulpturen und Reliefs ausgestattet. Der Luxus für diesen und all die Prachtbauten der Stadt stammte von Kunsthandwerkern, deren Werkstätten heutigen Archäologen wertvolle Einblicke in die geradezu industriellen Fertigungsprozesse in Amarna erlauben.

Hier wurden nicht nur Kostbarkeiten für den königlichen Hof hergestellt, sondern auch Dinge, die sich das einfache Volk leisten konnte – wenngleich sie nicht zum täglichen Bedarf gehörten. So fanden sich neben großen Skulpturen aus Holz oder seltenem Stein, die sicher für den Palast bestimmt waren, auch einfache Statuetten, die Götter, Tiere oder Menschen darstellten. Dasselbe gilt für die Fayencen und Gläser: Mit Größe und Kunstfertigkeit stiegen Preis und Güte des Produkts. So war ein mit Modeln massenhaft gefertigtes Amulett oder ein kleiner Ring aus Fayence weniger wertvoll als beispielsweise jene vielfarbigen Kacheln mit ihren zierlichen figürlichen Darstellungen, die einst den Palast im Stadtzentrum schmückten. Tatsächlich kamen viele Fayenceeinlagen, Amulette und dergleichen in großen Mengen auf den Markt – weil sie zerbrechlich waren und leicht verloren gingen, muss es stets ein entsprechenden Vorrat gegeben haben. Während kleine, leicht herstellbare Glasperlen weit verbreitet waren, konnten sich die farbenprächtigen Glasgefäße nur die Reichen leisten. In den Gräbern der Amarnazeit gibt es zahlreiche Darstellungen, die den König bei der Verteilung von Luxusgütern an verdiente hohe Beamten zeigen ...

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