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Luzide Träume: Auftauchen aus der Traumwelt

Manchen Schlafenden wird bewusst, dass sie gerade träumen. Dann können sie das nächtliche Geschehen selbst in die Hand nehmen. Taugen solche Klarträume als Bewegungstraining oder Therapie?
Dem Alb davonschwimmen

Mark Wanke kämpft so gut wie noch nie. Er ist eins mit der Bewegung, führt in perfekter Balance seine Kung-Fu-Schläge aus. Ein optimales Training. Dann wacht er auf. Es war nicht das erste Mal, dass Wanke so trainiert hat. Er ist Klarträumer: Im Schlaf wird er sich immer wieder bewusst, dass er träumt. Und er versucht, diese Träume zu nutzen, um sein sportliches Können zu steigern.

Menschen wie Wanke sind für Schlafforscher sehr interessant. Denn vieles deutet darauf hin, dass wir im Traum auf besondere Weise lernen können. Wissenschaftler glauben: Der Klartraum bietet die Chance, Fähigkeiten im Schlaf zu verbessern.

Ein Klartraum, auch luzider Traum genannt, ist ein außergewöhnlicher Zustand. Der Schlafende bemerkt, dass er träumt. Jedem Zweiten ist das laut einer Umfrage von Mannheimer Forschern schon einmal passiert, etwa jeder Fünfte hat sogar regelmäßig luzide Träume. Wer weiß, dass er träumt, kann die Kontrolle über den Traum übernehmen und die Handlung zumindest teilweise steuern.

Im Traum treten die Naturgesetze außer Kraft. Man kann daher alles tun, worauf man Lust hat: fliegen, zaubern, erotische Abenteuer erleben – oder eben das beste Kung-Fu kämpfen, das die Welt je gesehen hat. Anders als eine Tagträumerei fühlt sich der Klartraum für die Person verblüffend real an. ...

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  • Quellen

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Hinshaw, K. E.: The Effects of Mental Practice on Motor Skill Performance: Critical Evaluation and Meta-analysis. In: Imagination, Cognition and Personality 11, S. 3-35, 1991

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Spoormaker, V. I. et al.: Lucid Dreaming Treatment for Nightmares: A Pilot Study. In: Psychotherapy and psychosomatics 75, S. 389-394, 2006

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Schredl, M., Rüschemeyer, G.: Träume. Die Wissenschaft entschlüsselt unser nächtliches Kopfkino. In: Ullstein, Berlin, 2007

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