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Springers Einwürfe: Mächtige Männchen, willige Weibchen?

Vor 150 Jahren entdeckte Darwin die sexuelle Selektion. Seine genialen Einsichten stießen an die Grenzen der zeitgenössischen Moral.
Stockenten bei der Paarung

Im 19. Jahrhundert lag die Erkenntnis quasi in der Luft, dass die Vielfalt der Lebensformen einem geologische Zeiträume umfassenden Prozess entstammt. So publizierte Charles Darwin seine »Entstehung der Arten«, als Alfred Russel Wallace ihm mit einer praktisch identischen Evolutionslehre zuvorzukommen drohte. Hingegen war Darwins späteres Werk über »Die Abstammung des Menschen und die geschlecht­liche Zuchtwahl« absolut originell – und wirkte ent­sprechend skandalös. Vor allem der Nachweis der biologischen Nähe von Mensch und Affe wurde als tiefe Kränkung unserer Einzigartigkeit empfunden. Viel weniger provokant fand man erstaunlicherweise Darwins Parallelisierung der Sexualität von Tier und Mensch. Warum eigentlich?

In ihren Grundzügen gilt Darwins Theorie der sexuellen Selektion bis heute: Das Männchen signalisiert dem anderen Geschlecht Potenz und gute Fitness, etwa durch Sieg im Duell mit Artgenossen, durch spektakuläre Balztänze oder durch prachtvolle Attribute. Also lässt sich ein gesundes Weibchen herbei, mit dem Auserwählten zu kopulieren, und so pflanzt sich vorteilhaftes Erbgut fort.

Während der anderthalb Jahrhunderte seit Darwin hat dieses »züchtige« Bild tierischen Sexlebens sehr viel mehr Rouge aufgelegt …

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