Chemische Unterhaltungen: Magische Stifte
Seit einiger Zeit bieten Warenhäuser und Internetversandhändler neben den üblichen Buntstiften auch Filzschreiber mit einer faszinierenden Eigenschaft an: Damit gezeichnete Linien ändern beim Übermalen mit einem beigefügten "Magic Pen" wie von Zauberhand die Farbe. Welcher Farbwechsel stattfindet, verrät gewöhnlich schon das äußere Erscheinungsbild der Stifte; beispielsweise zeigt die Hülse die ursprüngliche Farbe und die Kappe das Ergebnis des Übermalens mit dem Magic Pen. Wie funktioniert dieser verblüffende Verwandlungstrick? Mit einfachen Experimenten, die zu Hause durchführbar sind, kommen Sie dem Rätsel auf die Spur. Und Sie können sogar Zauberstifte mit Alltagsprodukten selbst herstellen!
Zunächst wollen wir den Magic Pen, der den Farbwechsel hervorruft, genauer unter die Lupe nehmen. Verräterisch ist seine Wirkung auf blaue Tinte: Er lässt sie beim Übermalen verblassen. Handelt es sich also vielleicht nur um einen gewöhnlichen Tintenkiller? Unser nächster Test erhärtet diesen Verdacht: Ein Tintenkiller ruft beim Übermalen der mit dem Zauberfarbstift gezogenen Linien dieselben Farbänderungen hervor wie der Magic Pen! Bestehen somit beide tatsächlich aus den gleichen Substanzen?
Die Google-Suche mit den Begriffen "Tintenkiller" und "Inhaltsstoffe" führt zu einer Webseite der Firma Pelikan, auf der steht, dass Tintenlöschstifte Wasser, Reduktionsmittel und Soda enthalten. Soda ist der Trivialname für Natriumcarbonat (Na2CO3). Sollte dieses Salz in der MagicPen Flüssigkeit vorkommen, müsste sie alkalisch sein. Bei der Einstellung des Carbonat/Hydrogencarbonat-Gleichgewichts in wässriger Lösung bilden sich nämlich Hydroxid – Ionen. ...
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