Raumfahrt: Marsrover Curiosity findet überraschend großen Eisenmeteoriten
Am 25. Mai 2014 hat der NASA-Rover "Curiosity" einen rund zwei Meter langen Eisenmeteoriten auf dem Mars analysiert. Das Fundstück erstaunt die Forscher, denn eigentlich müsste der Brocken mit der Bezeichnung "Lebanon" beim Aufschlag zerstört worden sein.
Die Atmosphäre des Mars hat auf dem Nullniveau des Planeten einen Druck von rund 7 Millibar (Erde: 1013 Millibar). Damit ist sie viel zu dünn, um eintretende Meteoriten dieser Größe deutlich abbremsen zu können. Typischerweise nähern sich die Geschosse dem Mars mit etwa 20 Kilometer pro Sekunde. Ihre gewaltige kinetische Energie wird beim Aufprall schlagartig in Wärme umgewandelt, worauf das Projektil verdampft. Vermutlich befindet sich "Lebanon" schon seit mehr als drei Milliarden Jahren auf dem Roten Planeten. Damals war die Marsatmosphäre wesentlich dichter als heute und konnte deshalb den eintretenden Meteoriten offenbar so weit verlangsamen, dass er beim Einschlag weitgehend intakt blieb.
Auffällig sind die rundlichen Höhlungen in dem Brocken. Sie könnten ausgeschmolzen sein, als "Lebanon" durch die Marsatmosphäre raste. Eine andere Möglichkeit ist, dass sich an den betreffenden Stellen einst verwitterungsempfindliche Minerale wie Olivin befanden, die nach und nach erodierten. In diesem Fall würde der Brocken den so genannten Pallasiten angehören, seltenen Stein-Eisen-Meteoriten.
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