Mathematische Unterhaltungen: Physikalische Beweise
Eigentlich gelten ja Mathematik und Physik als eng verbundene Schwestern in der großen Familie der Wissenschaften. Das schließt gelegentliche geschwisterliche Neckereien nicht aus.
Der Mathematikstudent Mark und sein Physikkollege Anatol waren nach Abschluss des ersten Studienjahrs in den Ferien zum Kiesschaufeln eingeteilt worden, wie das in der Sowjetunion der frühen 1970er Jahre so üblich war – offenbar eine gute Gelegenheit für die beiden, sich philosophisch auszutauschen und vor allem dem jeweils anderen die Überlegenheit des eigenen Fachs zu demonstrieren.
Während Mark betonte, dass die Physik nicht ohne die Mathematik leben könne, diese aber sehr wohl ohne ihre Schwester, beharrte Anatol darauf, der einzige Zweck der Mathematik bestehe darin, der Physik zu dienen, indem sie ihr die – zugegebenermaßen unentbehrlichen – theoretischen Werkzeuge bereitstelle. Mit dieser untergeordneten Rolle mochte Mark sich nicht abfinden und sann auf Vergeltung: Dann solle halt die Physik der abstrakten Mathematik dienen, und zwar für deren Kerngeschäft, das Beweisen von Theoremen.
Kann das denn funktionieren? …
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