Posttraumatische Belastungsstörung: Partydroge gegen das Trauma
Fenster zur Seele – so nannte der Chemiker Alexander Shulgin die Substanz, nachdem er sie in seinem Labor hergestellt und ihre Wirkung ausführlich an sich selbst sowie an seinen Freunden getestet hatte. Der Wirkstoff namens 3,4-Methylendioxymethamphetamin, kurz MDMA, wurde sein Lieblingsrauschmittel. Bekannt war es zwar schon seit 1912, aber damit begann in den 1960er Jahren seine Karriere als Droge. Bald darauf bürgerte sich der Name Ecstasy für Pillen mit MDMA als Hauptzutat ein.
Bereits ab den späten 1970er Jahren nutzten einige Fachleute die Substanz zur Unterstützung der Psychotherapie. Anhänger dieser psycholytischen Psychotherapie waren und sind bis heute überzeugt davon, dass psychoaktive Substanzen einen Bewusstseinszustand hervorrufen, der Menschen empfänglicher für die therapeutische Arbeit macht. Einige hatten mit LSD bis zu dessen Verbot experimentiert und sahen MDMA als Alternative. 1986 war aber auch damit Schluss: Noch bevor man das Potenzial des Wirkstoffs wissenschaftlich erforschen konnte, wurde er fast weltweit verboten.
Bekanntermaßen endet die Geschichte nicht hier. Ecstasy avancierte in den 1990er Jahren zur bevorzugten Droge der Technokultur. MDMA wirkt Müdigkeit entgegen und erlaubte es den Ravern damit, die ganze Nacht durchzutanzen. Der aufputschende Effekt der Substanz ähnelt der von Amphetamin. In anderen Punkten unterscheiden sich die beiden Wirkstoffe allerdings: MDMA zählt zu den Entaktogenen, was wörtlich übersetzt so viel wie »das Innere berührend« bedeutet. Seine Wirkung setzt etwa 30 Minuten nach der Einnahme ein und hält vier bis sechs Stunden an. Neben einem beschleunigten Herzschlag intensiviert es die Emotionen des Konsumierenden und löst ein Gefühl der Euphorie aus.
Zudem steigert MDMA die Bereitschaft, sich mit dem eigenen Innenleben zu beschäftigen und mit anderen in Kontakt zu treten…
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