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Astronomie und Praxis: Monatsthema: Merkur 2019: Die Gunst des Götterboten

Flink zieht der innerste Planet unseres Sonnensystems seine enge Bahn um unser ­heißes Zentralgestirn. Zwar kann sich Merkur hin und wieder vom Glanz der Sonne befreien, aber nur kurz währt jede Gelegenheit, ihn zu Gesicht zu bekommen. Noch seltener sind ­Vorübergänge dieses Planeten vor der Sonne. Lesen Sie hier, wann und wie Sie diese Ereignisse im Jahr 2019 beobachten können.
Merkur und Sonne

Merkur, der sonnennächste Planet, ist eine Welt der Extreme: Auf seiner sonnenzugewandten Oberfläche wird es bis zu 430 Grad Celsius heiß, denn er kommt der gleißenden Glut des Tagesgestirns auf weniger als ein Drittel des mittleren Erdbahnradius nahe. Zugleich ist es auf der sonnenabgewandten Seite des atmosphärelosen Körpers minus 170 Grad Celsius kalt. Seine Bahn weicht deutlich von der Kreisform ab, im Vergleich zu den anderen großen Planeten des Sonnensystems weist sie sogar die größte Exzentrizität auf.

Wegen seines engen Tanzes um die Sonne entfernt sich Merkur am Himmel niemals weit von unserem Tagesgestirn. Die besten Chancen, ihn zu sehen, bieten sich, wenn er für uns den maximalen Winkelabstand von der Sonne erreicht. Er beträgt nur rund 28 Grad, etwas mehr als halb soviel, wie die Venus erreichen kann. Somit lässt sich Merkur auch deutlich schwieriger am Himmel auffinden. Steht er am weitesten westlich der Sonne, spricht man von der größten westlichen Elongation, wobei er am Morgenhimmel sichtbar werden kann. Erreicht er seine größte östliche Elongation, dann können wir am Abendhimmel, tief über dem Westhorizont, nach ihm suchen ...

Kennen Sie schon …

Sterne und Weltraum – Swing-by – Raumsonde JUICE im Billardspiel mit Mond und Erde

Die europäische Raumsonde JUICE führte ein wichtiges Swing-by-Manöver am Erde-Mond-System durch, um mittels der Schwerkraft zu beschleunigen. Dabei half erstmals auch der Mond mit. Bis 2029 folgen drei weitere Planetenvorbeiflüge, um 2031 dann Jupiter und seine Galileischen Monde zu erreichen. Wir informieren Sie über die Details der Mission. Im zweiten Teil unserer Serie über Observatorien berichten wir über das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO, das in der chilenischen Atacama-Wüste gebaut wird. Ein langjähriger ESO-Mitarbeiter beschreibt uns den Fortschritt des Großprojekts. Das ELT soll ähnliche Durchbrüche wie die Weltraumteleskope Hubble und James Webb ermöglichen. Darüber hinaus beleuchten wir die wissenschaftshistorische Bedeutung der Werke des Philosophen Immanuel Kant, der dieses Jahr 300 Jahre alt geworden wäre, und zeigen in unserem Praxisbericht, wie Sie vom Boden aus mit amateurastronomischen Mitteln Raumstationen am Himmel fotografieren können.

Spektrum der Wissenschaft – Vorstoß zur Sonne

Viele Vorgänge im leuchtenden Plasma unserer Sonne sind noch immer rätselhaft. Neue Raumsonden sowie Beobachtungen vom Erdboden aus sollen dabei helfen, die Phänomene besser zu verstehen. Außerdem im Heft: Höhere Symmetrien tragen zur Lösung physikalischer Rätsel bei – vom Teilchenzerfall bis hin zum Verhalten komplexer Quantensysteme. Wir berichten von Untersuchungen an kopflosen Würmern und winzigen Zellklumpen, die kein Gehirn haben, aber grundlegende kognitive Fähigkeiten. Die Klimaforschung nimmt Aerosole in den Blick, um Klimasimulationen zuverlässiger zu machen. Wussten Sie, dass die statistische Methode des t-Tests in der Guinness-Brauerei erfunden wurde? Daneben berichten wir über codebasierte Kryptografie.

Spektrum - Die Woche – Akustische Kur gegen Stress

Naturgeräusche haben eine unglaublich beruhigende Wirkung auf uns. Wieso das so ist und wie Vogelgezwitscher und Wasserrauschen im Gehirn verarbeitet werden und auf unsere Psyche wirken, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der »Woche«. Außerdem: Läutet das KI-Zeitalter eine neue Ära der Physik ein?

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