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Mikrobiom: Sucht geht durch den Bauch

Der Darm und die dort angesiedelten Bakterien können eine Drogensucht beeinflussen. Das bietet ­womöglich ­Ansatzpunkte für neue Therapien.
Sucht

Jeden Montag beziehen vier neue alkoholabhängige Patienten ihre Zimmer im Krankenhaus Saint-Luc, östlich von Brüssel. Über einen Zeitraum von drei Wochen begleiten Ärzte sie bei ­ihrem Entzug und unterstützen sie mit psycho­logischen und medikamentösen Therapien. Anders als bei einem typischen Entzugsprogramm bat das Klinikpersonal von 2010 bis 2013 jedoch einige Patienten zu Beginn und am Ende ihres Aufenthalts um Stuhlproben. Diese insgesamt 90 Personen waren Teil einer Studie, die Philippe de Timary und Nathalie Delzenne von der Université Catholique de Louvain in ­Belgien leiteten. Sie sollte zeigen, ob die Darmflora der Patienten das Verlangen nach Alkohol beeinflusst.

Allein in Deutschland sind 1,6 Millionen Menschen alkoholabhängig. Rund 12 Millionen rauchen, und nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums weisen 600 000 einen problematischen Konsum von illegalen Drogen auf, während rund 2,3 Millionen medikamentenabhängig sind. Suchterkrankungen sind nicht nur weit verbreitet, ihre Behandlung ist oft auch langwierig und schwierig. Abhängig machende Substanzen aktivieren nämlich das Belohnungszentrum des Gehirns und regen es an, Botenstoffe wie Dopamin auszuschütten. Das fühlt sich gut an. Das Gehirn gewöhnt sich schnell an die Belohnung und verlangt Nachschub – der Konsument wird süchtig…

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Sucht - Abhängigkeit im Alltag

Eine Sucht entsteht nicht nur bei harten Drogen. Unterschiedlichste Mittel und sogar Verhaltensweisen können abhängig machen. Hierzu zählen das Online-Glücksspiel, Sport und auch die sozialen Medien. Bei der Abhängigkeit von Alkohol gibt es neue Therapieansätze, die aus der Sucht helfen sollen.

Gehirn&Geist – Aus Fehlern lernen

Missgeschicke gehören zum Leben dazu. Unser Gehirn bemerkt sie oft blitzschnell. Wie registriert unser Gehirn, wenn wir uns irren, wie reagiert es darauf und warum lernt das Gehirn nicht immer aus den Fehlern? Daneben berichten wir, aus welchen Gründen manche Kinder den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen und wie eine Annäherung vielleicht gelingen kann. Therapien von Morbus Alzheimer konzentrierten sich auf die Bekämpfung der Amyloid-Plaques. Doch man sollte dringend die Ablagerungen des Tau-Proteins stärker in den Blick nehmen. Die Folgen des hybriden Arbeitens rücken zunehmend in den Fokus der Forschung. Es führt zu einer höheren Zufriedenheit bei den Angestellten. Allerdings gibt es auch Nachteile. Bremst das Homeoffice die Kreativität? Daneben gehen wir der Frage nach, ob Tiere empathisch sind.

Spektrum Gesundheit – Alltagsdrogen - Wie schnell werden wir abhängig?

Zwischendurch ein Stück Schokolade, abends einen Burger und während des Films ein Glas Wein. Für viele Menschen sind ungesunde Lebensmittel, Alkohol und andere »Alltagsdrogen« normal geworden. Wie riskant sind sie für Körper und Geist? Außerdem in »Spektrum Gesundheit«: Tanzen + Teenagerschlaf.

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