Blick in die Forschung: Kurzberichte: Mit 30 Prozent der Lichtgeschwindigkeit ums galaktische Zentrum
Mitte 2018 sorgte ein internationales Team von Astronomen um den Garchinger Astrophysiker Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik für Schlagzeilen. Zum ersten Mal war es gelungen, relativistische Effekte bei der Vermessung der Umlaufbahn des Sterns S2 um das Zentrum unserer Milchstraße zu messen und mit theoretischen Vorhersagen zu vergleichen. Während der Stern S2 bei seinem Vorübergang am Zentrum auf 2,5 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt wurde, gelangen dem gleichen Team nun Messungen von Materie, die sogar mit 30 Prozent der Lichtgeschwindigkeit das galaktische Zentrum umkreist.
Im optischen Spektralbereich verwehren uns Dunkelwolken aus Staub und Gas den direkten Blick in den innersten Bereich unseres Milchstraßensystems. Und so konnte das galaktische Zentrum zuerst als Radioquelle Anfang der 1930er Jahre durch den US-amerikanischen Astronomen und Pionier der Radioastronomie Karl Jansky nachgewiesen werden. Ende der 1960er Jahre gelang dem US-amerikanischen Astronomen Eric Becklin unter Anleitung seines in Göttingen geborenen und in den USA aufgewachsenen Doktorvaters Gerry Neugebauer die Entdeckung des Kerns unseres Milchstraßensystems im für den Staub durchlässigeren infraroten Spektralbereich ...
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