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Quantenphysik: Mit einem Rechentrick zur umfassenden Theorie der Naturkräfte

Bei den heftigsten Kollisionen in Teilchenbeschleunigern versagen alle gängigen mathematischen Beschreibungen. Doch ein neuer Ansatz verspricht Abhilfe. Was Physiker besonders begeistert: Damit dürfte sich auch die Schwerkraft zwanglos in das theoretische Modell der Welt einfügen – ein lang gehegter Traum könnte wahr werden.
Mit einem Rechentrick zur umfassenden Theorie der Naturkräfte

An einem sonnigen Frühlingstag stieg unser Koautor Dixon an der Station Mile End in die Londoner U-Bahn, um zum Flughafen Heathrow zu fahren. Er musterte den Fahrgast gegenüber – einen von mehr als drei Millionen, die tagtäglich die U-Bahn nutzen – und fragte sich zum Zeitvertreib: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Fremde in Wimbledon aussteigt? Wie lässt sich das berechnen, wenn er alle möglichen Wege nehmen könnte? Plötzlich erkannte Dixon, dass die Frage den vertrackten Problemen gleicht, vor denen Teilchenphysiker stehen, wenn sie die Vorgänge in modernen Beschleunigern vorhersagen möchten.

So jagen Forscher mit dem Large Hadron Collider (LHC) am europäischen Kernforschungszentrum CERN bei Genf Protonen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit gegeneinander, um die Kollisionstrümmer zu analysieren. Der Bau des Beschleunigers und seiner Detektoren war eine Herkulesaufgabe. Ebenso mühsam, wenn auch weniger augenfällig, ist die Deutung der Detektordaten. Das mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen. Das so genannte Standardmodell der Teilchenphysik (siehe Spektrum der Wissenschaft 9/2003, S. 26) hat sich vielfach bewährt, und Theoretiker verwenden es routinemäßig, um experimentelle Resultate vorherzusagen. Dabei nutzen sie ein Rechenverfahren, das der berühmte amerikanische Physiker Richard Feynman (1918 – 1988, Nobelpreis 1965) schon vor gut 60 Jahren entwickelt hat...

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Spektrum der Wissenschaft – Eine neue Weltformel

Rund 100 Jahre währt die Suche der theoretischen Physik nach einer Quantentheorie der Schwerkraft. Doch vielleicht kann die Gravitation in einer Weltformel so bleiben, wie sie ist – zumindest fast. Experimente könnten die neue Theorie schon bald testen. Außerdem im Heft: Die Bedeutung der Böden der Erde wurden lange unterschätzt. Zahlreiche Organismen im Boden zersetzen abgestorbenes organisches Material und fördern so den globalen Kohlenstoffkreislauf. Gammastrahlenblitze mischen gelegentlich die irdische Ionosphäre durch. Aber brachten kosmische Explosionen das Leben auf der Erde schon einmal an den Rand der Existenz? Selbst unter dem Eis des arktischen Ozeans findet man Lava speiende Vulkane und Schwarze Raucher. Dies bietet einen neuen Blick auf die geologischen Vorgänge in unserem Planeten.

Spektrum der Wissenschaft – Vom Quant zur Materie

In den letzten Jahrzehnten haben sich Quantenfeldtheorien durchgesetzt, um grundlegende physikalische Phänomene unseres Universums zu erklären. Aber nicht alle physikalischen Effekte lassen sich damit erklären. Manche Erscheinungen lassen sich nicht stimmig in das Standardmodell der Teilchenphysik integrieren. Das reicht von subtilen Effekten wie der Tatsache, dass Neutrinos sich ineinander umwandeln bis hin zur auf großen Skalen wirkenden Schwerkraft. »Vom Quant zur Materie« stellt die subatomaren Spielregeln der Teilchenphysik vor und erklärt deren Bausteine. Wir berichten beispielsweise, wie sich Atome mit Lichtpulsen manipulieren lassen, ob es eine vierte Variante von Neutrinos gibt, und stellen kompakte Plasmabeschleuniger vor.

Spektrum - Die Woche – Gegen die Regeln

Dass das Standardmodell der Teilchenphysik Lücken aufweist, ist in der Fachwelt mittlerweile kein Geheimnis mehr, die Gründe für die häufigen Messabweichungen aber schon. Ursache könnten noch unbekannte Teilchen und Kräfte sein. Außerdem in der »Woche«: Bald schon Wasserstoffantrieb für Flugzeuge?

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