Magnetkonvulsionstherapie: Magnetspule gegen Depressionen
Seit etwa drei Jahren leidet der 46-jährige Herr P. unter schweren Depressionen. Bevor er sich an uns wandte, hatte er acht verschiedene Medikamente ausprobiert und sich einer Psychotherapie unterzogen. Nichts davon half ihm. Nun testen wir an der Universität Bonn mit ihm eine experimentelle Behandlung, bei der ein starkes, magnetisches Feld kurzzeitig auf sein Gehirn einwirkt. Wir untersuchen seit geraumer Zeit, ob diese Magnetkonvulsionstherapie Depressionen so gut bekämpft wie eine ältere Methode, die Elektrokonvulsionstherapie, dabei aber weniger Nebenwirkungen auslöst.
Herr P. ist nur einer von hunderttausenden Menschen, die von einer derartigen Behandlung profitieren könnten. Die WHO schätzt, dass weltweit etwa 322 Millionen Personen an Depressionen leiden. Im Schnitt entwickeln eine von drei Frauen und einer von fünf Männern in Deutschland im Lauf ihres Lebens zumindest einmal eine Depression. Meistens bleibt es nicht bei einer einzelnen Episode, sondern die Krankheit nimmt einen wellenartigen Verlauf: Eine Zeit lang fühlt sich der Patient besser, dann rutscht er wieder in eine depressive Phase ab. Weniger als zwei Drittel der Betroffenen genesen nach Behandlung mit Psychotherapie und Psychopharmaka vollständig. Geht es einem Patienten nicht besser, nachdem er bereits zwei unterschiedliche Antidepressiva erhielt ...
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