Astronomie und Praxis: Monatsthema: Mondbeobachtung: Selbst ist der Astronaut
Sicherlich haben Sie schon einmal mit einem Fernglas zum Mond geblickt. Falls nicht, dann sollten Sie es unbedingt versuchen: Besonders eindrucksvoll ist kurz nach Neumond in der späten Abenddämmerung die Beobachtung der schmalen Sichel. Dabei steht der Mond zwar recht niedrig über dem Horizont, so dass die Luftunruhe das Bild ein wenig zittern lässt. Wirklich störend ist dieser Einfluss aber nur in einem hoch vergrößernden Fernrohr. Mit einem Fernglas genießen Sie den Anblick der schmalen Sichel, ohne dass das Bild merklich schwankt. Hinzu kommt, dank des beidäugigen Sehens, ein unglaublicher Kontrastumfang – und der Anblick des Erdtrabanten mutet dabei geradezu dreidimensional an. Eine Perlenkette von Kratern mustert die schmale, helle Sichel.
Und auch auf der Nachtseite des Mondes zeigt ein Fernglas noch viele Einzelheiten: Da das Licht der hellen Erde die Mondnacht erleuchtet, lassen sich außerhalb der hellen Sichel noch dunkle Gebiete sowie der große Krater Tycho mit seinem auffälligen Strahlenkranz ausmachen.
Der bei sehr klarer, trockener Luft sogar silbrig wirkende Erdschein wird von den hellen, weißen Wolken in der Erdatmosphäre geprägt. Das legendäre Bild unseres Heimatplaneten, das die Astronauten der Mission Apollo 8 bei der Erstumrundung des Mondes im Dezember 1968 aufnahmen, vermittelt einen Eindruck vom Anblick der hellen Erde über dem dunklen Mondhorizont. Zudem ist das Erscheinungsbild der Erde, vom Mond aus gesehen, genau komplementär zu demjenigen des Mondes an unserem Himmel: Ist für uns Neumond, dann zeigt sich die Erde vom Mond aus voll beleuchtet. Und in den Tagen danach wird der noch nicht von der Sonne beschienene Teil der Mondoberfläche von einer nahezu voll beleuchteten, großen Erdscheibe erhellt …
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