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Astronomie und Praxis: Monatsthema: Mondbeobachtung: Selbst ist der Astronaut

Heute, mehr als 50 Jahre nachdem der erste Mensch den Mond betrat, ist das Interesse an unserem Begleiter im All größer denn je. Um unseren Nachbarn aus eigener Anschauung kennen zu lernen, müssen Sie jedoch kein Astronaut sein: Bereits ein Fernglas bringt Ihnen eine Fülle von Details nahe. So können Sie mit Ihren Augen erwandern, was für die Menschheit einen großen Sprung bedeutete.
Mond

Sicherlich haben Sie schon einmal mit einem Fernglas zum Mond geblickt. Falls nicht, dann sollten Sie es unbedingt versuchen: Besonders eindrucksvoll ist kurz nach Neumond in der späten Abenddämmerung die Beobachtung der schmalen Sichel. Dabei steht der Mond zwar recht niedrig über dem Horizont, so dass die Luftunruhe das Bild ein wenig zittern lässt. Wirklich störend ist dieser Einfluss aber nur in einem hoch vergrößernden Fernrohr. Mit einem Fernglas genießen Sie den Anblick der schmalen Sichel, ohne dass das Bild merklich schwankt. Hinzu kommt, dank des beidäugigen Sehens, ein unglaublicher Kontrastumfang – und der Anblick des Erdtrabanten mutet dabei geradezu dreidimensional an. Eine Perlenkette von Kratern mustert die schmale, helle Sichel.

Und auch auf der Nachtseite des Mondes zeigt ein Fernglas noch viele Einzelheiten: Da das Licht der hellen Erde die Mondnacht erleuchtet, lassen sich außerhalb der hellen Sichel noch dunkle Gebiete sowie der große Krater Tycho mit seinem auffälligen Strahlenkranz ausmachen.

Der bei sehr klarer, trockener Luft sogar silbrig wirkende Erdschein wird von den hellen, weißen Wolken in der Erdatmosphäre geprägt. Das legendäre Bild unseres Heimatplaneten, das die Astronauten der Mission Apollo 8 bei der Erstumrundung des Mondes im Dezember 1968 aufnahmen, vermittelt einen Eindruck vom Anblick der hellen Erde über dem dunklen Mondhorizont. Zudem ist das Erscheinungsbild der Erde, vom Mond aus gesehen, genau komplementär zu demjenigen des Mondes an unserem Himmel: Ist für uns Neumond, dann zeigt sich die Erde vom Mond aus voll beleuchtet. Und in den Tagen danach wird der noch nicht von der Sonne beschienene Teil der Mondoberfläche von einer nahezu voll beleuchteten, großen Erdscheibe erhellt …

Kennen Sie schon …

Sterne und Weltraum – Exoplaneten – Überlebenskünstler um Weiße Zwerge

Mit dem James-Webb-Teleskop wurden wahrscheinlich zwei Weiße Zwerge entdeckt, die von ihren Planeten nach wie vor umkreist werden – wir stellen diese kuriosen Systeme vor und beenden mit dem Bericht über den Parque Astronómico in der chilenischen Atacama unsere dreiteilige Serie »Observatorien«. Neue Erkenntnisse zu Beteigeuze erklären, warum seine stabile Helligkeitsperiode momentan doppelt so schnell schwankt wie zuvor. Darüber hinaus nehmen wir Sie mit in das umgebaute Kepler-Museum in Regensburg und verraten Ihnen, wo Sie im Dezember die Bedeckung des Mars durch den Mond am besten beobachten können.

Sterne und Weltraum – Swing-by – Raumsonde JUICE im Billardspiel mit Mond und Erde

Die europäische Raumsonde JUICE führte ein wichtiges Swing-by-Manöver am Erde-Mond-System durch, um mittels der Schwerkraft zu beschleunigen. Dabei half erstmals auch der Mond mit. Bis 2029 folgen drei weitere Planetenvorbeiflüge, um 2031 dann Jupiter und seine Galileischen Monde zu erreichen. Wir informieren Sie über die Details der Mission. Im zweiten Teil unserer Serie über Observatorien berichten wir über das Extremely Large Telescope (ELT) der ESO, das in der chilenischen Atacama-Wüste gebaut wird. Ein langjähriger ESO-Mitarbeiter beschreibt uns den Fortschritt des Großprojekts. Das ELT soll ähnliche Durchbrüche wie die Weltraumteleskope Hubble und James Webb ermöglichen. Darüber hinaus beleuchten wir die wissenschaftshistorische Bedeutung der Werke des Philosophen Immanuel Kant, der dieses Jahr 300 Jahre alt geworden wäre, und zeigen in unserem Praxisbericht, wie Sie vom Boden aus mit amateurastronomischen Mitteln Raumstationen am Himmel fotografieren können.

Spektrum der Wissenschaft – Vorstoß zur Sonne

Viele Vorgänge im leuchtenden Plasma unserer Sonne sind noch immer rätselhaft. Neue Raumsonden sowie Beobachtungen vom Erdboden aus sollen dabei helfen, die Phänomene besser zu verstehen. Außerdem im Heft: Höhere Symmetrien tragen zur Lösung physikalischer Rätsel bei – vom Teilchenzerfall bis hin zum Verhalten komplexer Quantensysteme. Wir berichten von Untersuchungen an kopflosen Würmern und winzigen Zellklumpen, die kein Gehirn haben, aber grundlegende kognitive Fähigkeiten. Die Klimaforschung nimmt Aerosole in den Blick, um Klimasimulationen zuverlässiger zu machen. Wussten Sie, dass die statistische Methode des t-Tests in der Guinness-Brauerei erfunden wurde? Daneben berichten wir über codebasierte Kryptografie.

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