Mykosen: Verkannte Gesundheitsgefahr
Ende Juni 2020 starrte Tom Chiller erschrocken auf seinen Computer. Normalerweise überwacht der Arzt und Epidemiologe bei den US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta die Gesundheitsgefahren durch Pilze. Dieses Spezialgebiet hatte er allerdings im März 2020 vorerst verlassen müssen, als sich die Bedrohung durch das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 herauskristallisierte und die CDC fast alle ihrer tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt hatte. Seitdem war Chiller eingebunden in die frustrierenden und immer wieder torpedierten Bemühungen der CDC, die rasante Ausbreitung des Virus in den USA einzudämmen. Inzwischen rollte über das Land die zweite Welle der Covid-19-Pandemie; mehr als 2,4 Millionen US-Amerikaner hatten sich bereits infiziert, und 125 000 waren gestorben.
Doch nun machte eine weitergeleitete E-Mail Chiller stutzig. Krankenhäuser in der Nähe von Los Angeles, die mit den rasch steigenden Coronafallzahlen zu kämpfen hatten, meldeten ein neues Problem: Einige ihrer Intensivpatienten litten zusätzlich unter schweren Infektionen mit einem Pilz namens Candida auris.
Chiller kennt den Hefepilz wahrscheinlich besser als jeder andere in den Vereinigten Staaten …
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