Antihaftschicht: Nano macht Druck
Gerade mal zehn Mikrometer Kantenlänge und fünf Mikrometer tief, das sind die Abmessungen der Vertiefungen in so genannten Rasterwalzen. Mit diesen feinen Waben schöpfen sie Farbe zum Bedrucken flexibler Artikel wie Etiketten oder Plastiktüten und tragen sie auf die Druckform auf. Eine neuartige Beschichtung aus nur nanometer-großen Modulen hilft, das Raster länger sauber zu halten und reduziert somit Rüst- und Reinigungszeiten. Vergleichbar dem als Teflon bekannten PTFE behindert sie die Haftung der aufgeschlämmten Pigmente, vermeidet aber einen Nachteil: Die Schicht hält auch ohne aufwendige Vorbehandlung auf der Walze. Das Ausgangsmaterial sind nanometer-große Partikel aus teilweise gut, teilweise schlecht haftenden Molekülen. Diese Module entstehen als Zwischenprodukte spezieller chemischer Reaktionen. Energiezufuhr durch Wärme oder Licht lässt diese Reaktionen weiterlaufen und vernetzt dabei die Module. Durch Steuerung der Prozessparameter gelangen mehr haftende Anteile auf die der Rasterwalze zugewandten, mehr antihaftende auf die der Farbe zugewandten Seite der Schicht. Erste Anwendungen wurden auf der Drupa, der Messe der Druck- und Papierindustrie, im Mai vorgestellt.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 8 / 2000, Seite 93
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