Neandertaler: Menschen wie wir
Schimpft jemand einen Mitmenschen »Neandertaler«, weiß jeder, was gemeint ist: Der Betreffende sei primitiv, dumm und grobschlächtig. Mag diese Menschenform vor 350 000 bis 30 000 Jahren Eurasien bevölkert und den Unbilden der Kaltzeiten getrotzt haben – dem Homo sapiens seien sie dennoch weit unterlegen gewesen. So lautete lange die Lehrmeinung. Längst entlarven zahlreiche Studien solche Thesen als falsch. Wie Fundstellen in Eurasien bezeugen, erfanden auch Neandertaler neue Technologien, nutzten komplexe Strategien zur Wildbeuterei und waren fähig, Objekte mit symbolischen Bedeutungen zu belegen.
Davon sind indes nicht alle Forscher überzeugt. Die Frühmenschen hätten das fortschrittliche Verhalten und neue Technologien nicht selbst entwickelt, sondern von ihren Vettern, den anatomisch modernen Menschen, übernommen. An den Funden aus Krapina im Nordwesten Kroatiens können wir jedoch zeigen, dass diese Vermutung nicht stimmt. Die Neandertaler haben die genannten Leistungen eigenständig erbracht – zehntausende Jahre bevor der moderne Mensch in diese Region kam …
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