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Interview: Das Universum als zellulärer Automat

Die theoretische Beschreibung der Quantenmechanik weist bis heute Lücken auf. Der niederländische Physiker Gerardus ’t Hooft versucht sie zu schließen. Im Gespräch mit dem Nobelpreisträger von 1999 versuchen wir, seine Vorstellung von der Wirklichkeit zu ergründen.
Gerardus 't Hooft

Herr Professor ’t Hooft, im August 1980 haben Sie in Spektrum einen Artikel über das Standardmodell der Teilchenphysik publiziert, in dem Sie die Welt subatomarer Teilchen nach damaligen Wissensstand erklären. Wie hat sich dieses theoretische Konzept seither verändert?

Damals war es das einfachste mathematische Modell, das mit den experimentellen Daten übereinstimmte. Wir hätten nie gedacht, dass sich diese Theorie über so viele Jahrzehnte behaupten würde. Im Gegenteil: Wir hatten erwartet, dass mit fortschreitender Zeit einige Veränderungen nötig seien.

Natürlich haben wir durch Experimente in der Zwischenzeit großartige Entdeckungen gemacht, etwa als die Wissenschaftler am CERN 2012 das Higgs-Teilchen fanden. Doch das theoretische Konzept hat sich über die knapp vier Jahrzehnte kaum verändert. Einige Forscher haben neue Arten von Teilchen erwartet, die auf eine übergeordnete Theorie deuten würden, doch diese blieben bislang aus.

Das ist doch eine gute Nachricht, wenn das Standardmodell so gut passt.

Ja und nein. Denn selbst wenn es subatomare Partikel derzeit sehr gut beschreibt, birgt es einige Rätsel. Wir ver­stehen beispielsweise die fundamentalen Naturkonstanten nicht. Warum wiegt das Elektron so viel, wie es wiegt, und nicht mehr oder weniger? ...

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  • Literaturtipp

’t Hooft, G.: The Cellular Automaton Interpretation of Quantum Mechanics. Springer International Publishing, 2016

Der Physik-Nobelpreisträger präsentiert seine neue Interpretation der Quantenmechanik.

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