Amyotrophe Lateralsklerose: Cocktail statt Wundermittel
Dienstags besucht der US-amerikanische Journalist Mitch Albom seinen ehemaligen Professor Morrie Schwartz. Die beiden sprechen über die wichtigen Fragen des Lebens: die Liebe, das Älterwerden, die Angst vor dem Tod. Morrie wird nicht mehr lange leben – er hat ALS.
Eindrücklich beschreibt Albom in seinem Buch "Dienstags bei Morrie" das Leiden: "ALS ist wie eine brennende Kerze: Sie schmilzt die Nerven weg und lässt den Körper als einen Haufen Wachs zurück. Häufig beginnt die Krankheit an den Beinen und breitet sich dann nach oben aus. Man verliert die Kontrolle über die Oberschenkelmuskeln, so dass man sich nicht mehr länger aufrecht halten kann. Man verliert die Kontrolle über die Rumpfmuskeln, so dass man nicht mehr gerade sitzen kann. Am Ende atmet man durch eine Röhre in einem Loch im Hals, während die Seele, hellwach, in einer schlaffen Hülle gefangen ist."
Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) gilt als eine der schwersten neurologischen Erkrankungen. "Wer einmal einen Betroffenen mit ALS kennen gelernt hat, den lässt die Krankheit nicht mehr los", meint Thomas Meyer von der ALS-Ambulanz der Berliner Charité. Doch trotz der geradezu unheimlichen Konsequenz und Schwere, mit der die Symptome zuschlagen, bestehe auch Grund zur Hoffnung, ist sich der amerikanische Neurologe Jeremy Shefner vom Barrow Neurological Institute in Phoenix sicher: "Die ALS-Forschung erlebt gerade eine aufregende, ermutigende Phase, in der wir dichter an neuen Medikamenten dran sind als je zuvor."
1869 beschrieb der französische Neurologe Jean-Martin Charcot (1825-1893) als Erster die Krankheit ...
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