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Lernen: Neurodidaktik auf dem Prüfstand

Seit einigen Jahren mischen sich Hirnforscher in pädagogische ­Angelegenheiten ein - und beschwören damit die Kritik von ­Erziehungswissenschaftlern herauf. Wer hat die Deutungshoheit für das Projekt "Schule morgen"?
Die Hirnforschung sei für das Lernen so wichtig "wie die Muskel- und Gelenkphysiologie für den Sport". Dieses Zitat stammt von dem Ulmer Psychiater Manfred Spitzer, dem wohl bekanntesten Vorkämpfer der Neuro­didak­tik hier zu Lande. Lehrer, so Spitzers Überzeugung, sind Fitnesstrainer – sie trainieren Gehirne. Und das Fitnessstudio, in dem sie arbeiten, heißt Schule. Nur leider wüssten Lehrer zu wenig über das Organ, das sie formen wollen. Wer von der Funktionsweise des Gehirns nichts versteht, der "habe keine Ahnung, wie Kinder am besten lernen", setzt der Biologe Henning Scheich vom Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg noch eins drauf. Kurz gefasst lautet der Ratschlag der Neurodidaktiker: Liebe Pädagogen, ihr braucht mehr neurobiologisches Knowhow, um erfolgreiche Lehrer zu sein ...

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Gehirn&Geist – Lernen - Das Gedächtnis im Schlaf trainieren

Im Schlaf unbewusst wahrgenommene Reize können die Erinnerungsfähigkeit verbessern. Lassen sich Methoden der Hirnstimulation auch nutzen, um die Folgen neurologischer und psychischer Erkrankungen zu lindern? Außerdem: Wie lernt man Fremdsprachen am besten und erhöht somit seine Sprachkompetenz? Der Psychologe Mitja Back erklärt, was die narzisstische Persönlichkeit im Kern ausmacht und wie man am besten mit Narzissten umgeht. Laut einer populären Ansicht können psychische Störungen ansteckend sein – ähnlich wie eine Viruserkrankung. Was ist an dem Vergleich dran? Die Intelligenz von Tieren zu erforschen, funktioniert nur, wenn der Mensch sich dabei nicht in den Mittelpunkt stellt. Wie kann der Abschied von einer anthropozentrischen Verhaltensforschung gelingen?

Gehirn&Geist – Völlig verwirrt?

Sind Sie manchmal völlig verwirrt und haben keinen Durchblick? Gut so, Konfusion motiviert, macht produktiv und beschleunigt den Lernprozess. Außerdem: Manche Menschen werden von einem lästigen Pfeifen geplagt. Die Suche nach den Hirnmechanismen, denen Tinnitus entspringt, deckt zugleich mögliche Wege zu seiner Linderung auf. Lachgas hat den Ruf einer relativ ungefährlichen Substanz. Warum entwickeln trotzdem immer mehr Konsumenten gesundheitliche Schäden bei Einnahme der Trenddroge? Lange hielt man den Thalamus für eine simple Zwischenstation auf dem Verarbeitungsweg der Sinnesinformationen. Doch vermutlich wären viele Denkprozesse ohne ihn gar nicht möglich.

Spektrum Kompakt – KI im Einsatz - Gekommen, um zu bleiben

Künstliche Intelligenz beantwortet längst nicht nur Fragen im Chat. Durch stetiges Lernen berechnet sie das Risiko zukünftiger Naturkatastrophen, entschlüsselt tierische Kommunikation und unterstützt die medizinische Diagnostik.

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  • Infos
Literaturtipps

Becker, N.: Die neurowissenschaftliche Herausforderung der Pädagogik. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2006.

Bruer, J. T.: Der Mythos der ersten drei Jahre. Warum wir lebenslang lernen. Beltz, Weinheim 2003.

Bürger, T.:Neurodidaktische Reflexionen. In: Giessener Elektronische Bibliothek 2007.

Caspary, R. (Hg.): Lernen und Gehirn. Der Weg zu einer neuen Pädagogik. Herder, Freiburg 2008.

Dolcos, F. et al.: Interaction Between the Amygdala and the Medial Temporal Lobe Memory System Predicts ­Better Memory for Emotional Events. In: Neuron 42, S. 855-863, 2004.

Roth, G.:Warum sind Lehren und Lernen so schwierig? In: Report 3/2003, S. 20-28.

Speck, O.: Hirnforschung und Erziehung. Reinhardt, München 2008.
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