Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Persönlichkeitsschutz: Neuroenhancement aus normativ-rechtlicher Sicht

Brauchen wir neue Gesetze, um zu regeln, inwieweit man mentale Fähigkeiten künstlich steigern darf? Zweifellos gibt es Lücken beim Schutz vor unerwünschten Eingriffen in die geistige Autonomie durch Dritte. Doch für ein Verbot des Selbstenhancements bestehen hohe verfassungsrechtliche Hürden.
Optogenetik

Lassen Sie mich mit der knappen Skizze einiger Fallbeispiele beginnen. Sie sollen das Spektrum der bereits verfügbaren und in absehbarer Zukunft zu erwartenden Möglichkeiten andeuten, die der Gegenstand meiner Betrachtung sind: neurotechnische Eingriffe ins eigene Gehirn, mit oder ohne Hilfe einer anderen Person, und nicht aus therapeutischen Gründen, sondern mit dem Ziel, "normale" mentale Eigenschaften zu verbessern, also zum Zweck dessen, was inzwischen weltweit unter dem Titel "Neuroenhancement" betrieben und erörtert wird.

Die Beispiele sind erfunden. Einige ihrer Aspekte gehören in gewissem Sinn in die Sphäre der Sciencefiction. Für einen wissenschaftlichen Artikel ist das im Allgemeinen keine Empfehlung. Dennoch erfordert die angemessene Behandlung meines Themas, auch solche Zukunftsperspektiven zu betrachten. Dafür gibt es zwei gute Gründe:

Keines der Sciencefiction-Elemente in diesen Szenarien entspringt purer Spekulation. Sie alle gründen in gesicherten Ergebnissen der einschlägigen Forschung. Ihr "proof of principle", der Nachweis ihrer grundsätzlichen Möglichkeit, ist bereits erbracht, und ihre praktische Verwirklichung daher mit hoher Wahrscheinlichkeit nur eine Frage der Zeit, vermutlich einer recht kurzen Zeit.

Diese Entwicklung könnte zu einer beispiellosen Erweiterung unserer mentalen Fähigkeiten und in ihrer Folge zu einer tief greifenden Wandlung des gesellschaftlichen Lebens führen. Dabei dürften sich auch die Konturen dessen, was Juristen "das Menschenbild des Grundgesetzes" nennen, in mancherlei Hinsicht verschieben. Es ist nicht ganz leicht zu sagen, wohin. ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Lernen - Das Gedächtnis im Schlaf trainieren

Im Schlaf unbewusst wahrgenommene Reize können die Erinnerungsfähigkeit verbessern. Lassen sich Methoden der Hirnstimulation auch nutzen, um die Folgen neurologischer und psychischer Erkrankungen zu lindern? Außerdem: Wie lernt man Fremdsprachen am besten und erhöht somit seine Sprachkompetenz? Der Psychologe Mitja Back erklärt, was die narzisstische Persönlichkeit im Kern ausmacht und wie man am besten mit Narzissten umgeht. Laut einer populären Ansicht können psychische Störungen ansteckend sein – ähnlich wie eine Viruserkrankung. Was ist an dem Vergleich dran? Die Intelligenz von Tieren zu erforschen, funktioniert nur, wenn der Mensch sich dabei nicht in den Mittelpunkt stellt. Wie kann der Abschied von einer anthropozentrischen Verhaltensforschung gelingen?

Spektrum - Die Woche – Trisomie 21 – Automatisch Alzheimer

Nahezu jeder Mensch mit Trisomie 21 erkrankt an Alzheimer. Die fatale Verbindung liefert Hinweise auf die Entstehung des altersbedingten Hirnabbaus. Außerdem in dieser Ausgabe von »Spektrum – Die Woche«: was den Reservebetrieb von Atomkraftwerken kompliziert macht.

Spektrum der Wissenschaft – Das Gehirn: Das Gehirn

Das Gehirn: Unser geheimnisvolles Denkorgan - Rätsel Bewusstsein: Wie wir die Welt erschaffen • Druck oder Strom: Arbeiten unsere Hirnzellen mechanisch? • Hirnimplantate: Hoffnung für Querschnittsgelähmte

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.