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Kognition: Nikotin auf Rezept

Nikotin macht abhängig und ist mitverantwortlich für Gesundheitsschäden durch Rauchen. Doch der Wirkstoff kann auch die kognitive Leistungsfähigkeit erhöhen.
Zigarette

Im Sommer 1926 erschien im »British Medical Journal« ein Artikel des Mediziners Henry Moll von der University of Leeds, in dem er Nikotin­injektionen als Behandlungsansatz für das post­enzephalitische Parkinson-Syndrom beschrieb. Betroffene leiden nach einer Entzündung des Hirngewebes an Symptomen, die der eingeschränkten Bewegungsfähigkeit bei der Parkinsonkrankheit gleichen. Meistens betrifft dies allerdings nur eine Seite des Körpers. Zwar hätte er die Patienten nicht heilen können, so Moll, aber immerhin würde sein Therapieansatz ihre Symptome deutlich lindern. Er plädierte daher dafür, die Methode weiter zu erforschen.

In den folgenden Jahrzehnten erfuhr das therapeutische Potenzial des Nikotins jedoch wenig Beachtung. Stattdessen sammelte die Fachwelt mehr und mehr ­Belege für die massive gesundheitsschädliche Wirkung des Zigarettenrauchens und das Suchtpotenzial des Alkaloids Nikotin ...

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  • Quellen

Ahrens, S. et al.: Increased dopamine availability magnifies nicotine effects on cognitive control: A pilot study. Journal of Psychopharmacology 34, 2020

Behler, O. et al.: Nicotine reduces distraction under low perceptual load. Psychopharmacology 232, 2015

Dondé, C. et al.: The effects of acute nicotine administration on cognitive and early sensory processes in schizophrenia: A systematic review. Neuroscience and Biobehavioral Reviews 118, 2020

Heishman, S. J. et al.: Meta-analysis of the acute effects of nicotine and smoking on human performance. Psychopharmacology 210, 2010

Sutherland, M. T. et al.: Neurobiological impact of nicotinic acetylcholine receptor agonists: An ALE meta-analysis of pharmacological neuroimaging studies. Biological Psychiatry 78, 2015

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