Bildgebung: Nervenzellen auf den Puls gefühlt
Der Biophysiker Adam Cohen war gerade in San Francisco, als ihn die lang ersehnte Nachricht per Telefon erreichte: Fast 5000 Kilometer entfernt, in Cambridge, Massachusetts, feierten seine Mitarbeiter einen Durchbruch. Nach Monaten voller Fehlschläge hatten sie endlich ein fluoreszierendes Protein gefunden, mit dessen Hilfe sie live beobachten konnten, wie Signale zwischen Nervenzellen übertragen wurden.
Ganz rund lief die Sache noch nicht. Als Cohen wieder in sein Labor an der Harvard University zurückkehrte, erfuhr er, dass alle Aufnahmen des Experiments einen seltsamen Verlauf zeigten. Zuerst blinkten die mit dem Protein markierten Neurone artig, während elektrische Impulse durch sie strömten. Plötzlich verwandelten sich die Zellen aber in helle Flecken. »Nach der Hälfte jeder Aufnahme spielte das Signal verrückt«, berichtet er.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, war Cohen bei einem der nächsten Experimente dabei. »Als sie mit der Aufnahme begannen, saßen sie da und hielten den Atem an«, erzählt er. Doch sobald das Blitzgewitter anfing, »tanzten sie und liefen durch den Raum«. In ihrer Überschwänglichkeit …
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