Neurophilosophie: Wettstreit der Metaphern
Das Gehirn besitzt eine erstaunliche Fähigkeit: Es kann Parallelen zwischen völlig verschiedenen Dingen aufspüren. Das ist überlebenswichtig, um von einer Situation auf eine andere zu schließen und sich unter wechselnden Bedingungen zurechtzufinden. So versucht das Gehirn, durch Analogieschlüsse ein Phänomen zu verstehen und einzuordnen.
Mit dieser simplen Aussage verwenden wir eine in den Neurowissenschaften höchst gebräuchliche Metapher: Wir sprechen vom Gehirn als Person, die Absichten, Wünsche und Pläne hat.
Metaphern sind im täglichen Gespräch ebenso wie im philosophischen und wissenschaftlichen Denken tief verwurzelt. Mit ihrer Hilfe zeigen wir Parallelen auf, die ein schwer zu erfassendes Konzept leichter "begreifbar" machen. So sucht mancher die "Nadel im Heuhaufen", ein anderer hat mit einer Bemerkung vielleicht den "Nagel auf den Kopf getroffen", während ein dritter etwas für "Schnee von gestern" hält. ...
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