Scheitern: Nimm's persönlich
Unter Fehlschlägen zu leiden, motiviert viel stärker zur Korrektur eines Fehlers, als nur darüber nachzudenken, was schieflief. Zu diesem Schluss kommt eine Arbeitsgruppe um Noelle Nelson von der University of Kansas. Die Forscher rekrutierten 98 Studenten und ließen sie online nach dem billigsten Küchenmixer suchen – eine Aufgabe, an der alle Probanden scheiterten. Zuvor gab die Forscherin ihnen Anweisungen für den Umgang mit dem Ergebnis: Die Hälfte von ihnen sollte sich auf ihre Emotionen konzentrieren, die andere Hälfte darüber nachdenken, was sie falsch beziehungsweise richtig gemacht hatte. Anschließend baten Nelson und ihre Kollegen die Teilnehmer, ein billiges Buch zu suchen.
Dabei legten sich jene Versuchspersonen, die sich emotional mit ihrem Fehlschlag auseinandergesetzt hatten, deutlich mehr ins Zeug und arbeiteten messbar länger als die andere Gruppe. Das liege vermutlich daran, dass es bei einer rationalen Betrachtungsweise viel leichter falle, das Versagen kleinzureden oder äußeren Faktoren zuzuschreiben, so die Wissenschaftler. Der Trick mit den Gefühlen funktionierte allerdings nur, wenn die Teilnehmer sich anschließend noch einmal an etwas Ähnlichem versuchen sollten. Bekamen sie eine völlig andere Aufgabe gestellt, profitierten sie weder von der einen noch von der anderen Bewältigungsstrategie stärker.
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