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Noceboeffekt: Wenn der Beipackzettel krank macht

Sorgen sich Patienten vor Nebenwirkungen, leiden sie eher unter diesen, als wenn sie einer Behandlung zuversichtlich entgegensehen. Der auf solchen negativen Erwartungen basierende »Noceboeffekt« hat auch nach Corona-Impfungen zahlreiche unangenehme Symptome ausgelöst.
Mann mit Tabletten in der Hand hält sich den Bauch

Angenommen, Ihre Hausärztin hat Ihnen ein neues Medikament gegen Rückenschmerzen verschrieben. Gewissenhaft lesen Sie im Beipackzettel nach, wie Sie es einnehmen müssen. Dabei fällt Ihr Blick auf die möglichen Begleiterscheinungen: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Übelkeit, Erbrechen – es scheint kein Ende zu nehmen. »Das hat ja mehr Nebenwirkungen als Wirkung!«, mag ein spontaner Gedanke sein. »Welche Beschwerden werden wohl bei mir auftreten?« Eine halbe Stunde später wird Ihnen übel. Und ziemlich müde sind Sie plötzlich auch. Das kommt doch alles sicher vom neuen Medikament, oder?

Möglich ist das durchaus. Arzneimittel und Therapien können verschiedene Nebenwirkungen hervorrufen. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass diese im Beipackzettel aufgeführt werden. Begleiterscheinungen treten aber eher selten auf ...

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  • Quellen

Bingel, U. et al.: The effect of treatment expectation on drug efficacy: Imaging the analgesic benefit of the opioid remifentanil. Science Translational Medicine 3, 2011

Haas, J. W. et al.: Frequency of adverse events in the placebo arms of Covid-19 vaccine trials: A systematic review and meta-analysis. JAMA Network Open, 2022

Hansen, E. et al.: Nocebo, Aufklärung und Arzt-Patienten-Kommunikation. Nervenarzt 91, 2020

Nestoriuc, Y.: Erwartungseffekte beim Absetzen von Antidepressiva. Psychotherapeut 67, 2022

Seewald, A., Rief, W.: How to change negative outcome expectations in psychotherapy? The role of the therapist’s warmth and competence. Clinical Psychological Science 11, 2022

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