Genetik: Nur die Rohskizze des Organismus
Populärwissenschaftliche Vorstellungen von Genen sind weit verbreitet: Der Profifußballer habe ein "Stürmer-Gen"; erfolgreichen Unternehmern liege der Geschäftssinn "in den Genen"; und wie zufrieden, freundlich oder talentiert jemand ist, sei ebenfalls in seinem Erbgut festgelegt. Dem Wissenschaftshistoriker und Autor Ernst Peter Fischer sind solche Zuschreibungen zuwider.
Zunächst erläutert der Autor, wie sich das Verständnis von Genen im Lauf der Geschichte entwickelt hat. Dazu stellt er wichtige Wissenschaftler und ihre Forschungsarbeiten vor. Unter anderem beschreibt er, wie der amerikanische Zoologe und Genetiker Thomas Morgan (1866 –1945) jahrzehntelang Taufliegen (Drosophila melanogaster) kreuzte und dabei die Chromosomen entdeckte. Fischer erläutert die Experimente des Mediziners Oswald Avery (1877 –1955) und seiner Kollegen, die zeigten, dass die Erbinformation in der DNA gespeichert ist und nicht etwa in Proteinen. Auch die Forschungen des Biophysikers Max Delbrück (1906 – 1981), der die Grundlagen der modernen Molekularbiologie legte, kommen zur Sprache. Fischer selbst hat bei Delbrück promoviert ...
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