Futur III: Nur keine falsche Scham
Für eine kurze Zeit war Kameron Layas der berühmteste Schamtechniker der Welt – damals, anno 2031.
Seinen Durchbruch erzielte er, als er mehrere Jahrzehnte archivierten Videomaterials kaufte; es stammte aus den Überwachungskameras einer sehr großen Supermarktkette. 30 Jahre mit Aufzeichnungen von entnervten Müttern und Vätern, wie sie gerade versuchten, ihre hyperaktiven Kinder zu bändigen, doch die hörten nicht auf, ihnen die Ohren vollzujammern wegen irgendeiner sieben Dollar teuren neonfarbigen ungesunden Süßigkeit neben der Kasse, und die Eltern bettelten um nur eine Minute, nein eine Sekunde Ruhe, damit sie versuchen konnten, sich zu erinnern, ob sie alles auf der Einkaufsliste wirklich im Wagen hatten …
Drei Jahrzehnte lang Eltern, wie sie die Beherrschung verloren – nur einmal … einmal im Leben – und wie sie sich diesen einen Augenblick Ruhe verschafften, indem sie ihrem Kind einen Klaps auf den Kopf gaben.
Und dann, im Sommer 2031, bekamen all diese über 30 Jahre hinweg angesammelten Eltern, deren Nachwuchs schon längst erwachsen war und meist eine gesunde Abneigung gegen jegliche Autorität entwickelt hatte, höchst offiziell aussehende Briefe …
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