Robotik: Künstliche Weichtiere
Quallen, Tintenfische und Nacktschnecken machen es uns vor: Man braucht nicht unbedingt harte Knochen oder ein Chitin-Außenskelett, um zu überleben. Ein nachgiebiger Körper bietet sogar gewisse Vorteile. Zum Beispiel kann er sich so dünn machen, dass er vielleicht sogar durch die Türritze kommt; und Ereignisse wie einen Sturz aus großer Höhe übersteht er deutlich besser als unsereins.
Eine Maschine nach dem Vorbild des Tintenfischs erscheint dagegen zunächst abwegig. Vor allem einen Roboter stellen wir uns eigentlich mit metallischen Gliedern vor, die von Elektromotoren bewegt werden. Aber eine weiche Version ist zumindest im Prinzip machbar. Eine Gruppe am Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering der Harvard University unter Leitung von Michael Wehner und Ryan L. Truby hat einen Prototyp hergestellt. Er hat einen Rumpf und acht Beine wie ein Oktopus, weswegen ihn seine Schöpfer "Octobot" tauften.
Im Prinzip könnte er ungefähr so kriechen, wie ein Insekt krabbelt: zwei rechte und zwei linke Beine auf den Boden aufsetzen und nach hinten drücken, wodurch der Rumpf sich vorwärtsbewegt, dann dieselbe Aktion mit den vier anderen Beinen und so weiter. Diesen Bewegungsablauf beherrscht der Prototyp zwar noch nicht, aber er kann immerhin recht überzeugend mit den Beinen wackeln. ...
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