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Psychische Störungen: »Offenheit hilft, den Teufelskreis zu durchbrechen«

Als Kind hatte es Stephen Hinshaw mit einem »merkwürdigen« Vater zu tun, der manchmal monatelang ohne Erklärung verschwand. Heute sieht es der Psychologieprofessor als seine Lebensaufgabe an, psychische Erkrankungen zu erforschen und die Last der Stigmatisierung abzubauen.
Stephen P. Hinshaw

Herr Professor Hinshaw, warum werden gerade psychische Erkrankungen so sehr stigmatisiert?

Andere Krankheiten kann man objektiver diagnostizieren. Ärzte können es etwa hören, falls das Herz zu schnell schlägt, oder sehen, dass sich Zellen rasant vermehren, wenn jemand Krebs hat. Die einzige Möglichkeit, etwas über psychische Störungen zu erfahren, ist jedoch noch immer durch Interviews, Fragebögen und Erfahrungsberichte der Patienten. Aber genau dieses subjektive Erleben ist bei den Betroffenen beeinträchtigt. Wir beginnen durch Hirnscans und genetische Studien gerade erst zu verstehen, dass die Psyche und unser Gehirn auf die gleiche Art angegriffen werden können wie das Herz oder die Niere …

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  • Literaturtipp und Quellen

Literaturtipp

Stephen P. Hinshaw: Eine andere Art von Wahnsinn: Vom langen Schweigen und Hoffen einer Familie. Psychiatrie, 2019

Ein Psychologieprofessor bricht das Schweigen über seinen psychisch kranken Vater – und wirbt für Toleranz und Offenheit.

Quellen

Hinshaw, S. P., Stier, A.: Stigma as related to mental disorders. Annual Review of Clinical Psychology 4, 2008

Martinez, A. G., Hinshaw, S. P.: Mental health stigma: theory, developmental issues, and research priorities. In: Cicchetti, D. (Hg.): Developmental psychopathology: risk, resilience, and interventions. Wiley, 2016, S. 997–1039

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