Depression: Partydroge als Lebensretter
In der Psychiatrie gilt der Arzneistoff Ketamin als eine der größten Entdeckungen der vergangenen 50 Jahre – dank seines einzigartig schnellen antidepressiven Effekts. Er lindert die Symptome teils schon binnen 30 Minuten, anders als die bekannten Antidepressiva, die erst nach Wochen oder Monaten anschlagen. Und er wirkt sogar bei jenem Drittel der Patienten, die nicht auf die üblichen Therapieverfahren ansprechen.
Obwohl viele Theorien in Umlauf sind, weiß man bislang nicht genau, wie Ketamin eine Depression bekämpft. Neue Forschungen enthüllten jetzt aber einen Mechanismus, der die antidepressiven Eigenschaften zumindest teilweise erklären könnte. Zwei kürzlich in »Nature« veröffentlichte Studien entdeckten ein besonderes Muster neuronaler Aktivität in einer Hirnregion mit dem Namen »laterale Habenula« (LHb, siehe »Die Habenula«). Bei Ratten, die zu depressivem Verhalten neigen, blockierte Ketamin diese Aktivität ...
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