Radioteleskop: Per Software zu den Sternen
Mit dem digitalen Riesenteleskop LOFAR spähen Radioastronomen bald in die Tiefen des Weltalls. Quer über Europa verteilt liefern unscheinbare Antennenfelder demnächst einzigartige Bilder vom jungen Kosmos, und auch die Jagd nach Radioausbrüchen von Schwarzen Löchern und Supernovae ist eröffnet.
LOFAR läuft!, berichteten am 5. Mai 2010 unsere Kollegen von Sterne und Weltraum, Anm. d. Red.)
Schon als junge Doktoranden durften wir dem Giganten in Effelsberg Befehle erteilen. Aus der Beobachtungskanzel des bei Bonn gelegenen 100-Meter-Radioteleskops heraus hatten wir zudem einen prächtigen Blick auf dessen große weiße Schüssel. Waren andere Riesenteleskope bereits in sich zusammengebrochen – wie das 91-Meter-Green-Bank-Instrument in West Virginia im Jahr 1988 –, verrichtete dieses Meisterstück deutscher Wertarbeit nach 25 Jahren noch immer klaglos seinen Dienst. Kaum waren Himmelskoordinaten in den Computer eingetippt, bewegte sich der 3200 Tonnen schwere Koloss scheinbar mühelos in eine neue Richtung.
Sechs Minuten brauchte er für eine Drehung um 180 Grad, um dann zum Beispiel eine der wenigen hellen Radioquellen am Himmel zu fokussieren, anhand derer wir unsere Messungen kalibrierten. Das waren zwar sechs Minuten, während derer man nicht messen konnte. Aber für jeden, der einst staunend vor großen Baggern, Kränen und Lokomotiven stand, wurden Kindheitsträume wahr – und wir wurden dafür auch noch mit dem Doktortitel belohnt.
Die Effelsberger Riesenschüssel ist inzwischen 36 Jahre alt, dank ständiger Verbesserungen aber weiterhin stark gefragt. Doch eines Tages werden Erfahrungen wie die unseren leider der Vergangenheit angehören. Heute bauen wir mit unseren Kollegen ein Riesenradioteleskop der nächsten Generation: LOFAR, das sich von den Niederlanden aus bald über ganz Europa erstreckende Low-Frequency Array. Binnen einer Sekunde wird es zu jedem beliebigen Ort am Himmel »schalten« können. Es wird sogar in mehrere Richtungen gleichzeitig...
Schon als junge Doktoranden durften wir dem Giganten in Effelsberg Befehle erteilen. Aus der Beobachtungskanzel des bei Bonn gelegenen 100-Meter-Radioteleskops heraus hatten wir zudem einen prächtigen Blick auf dessen große weiße Schüssel. Waren andere Riesenteleskope bereits in sich zusammengebrochen – wie das 91-Meter-Green-Bank-Instrument in West Virginia im Jahr 1988 –, verrichtete dieses Meisterstück deutscher Wertarbeit nach 25 Jahren noch immer klaglos seinen Dienst. Kaum waren Himmelskoordinaten in den Computer eingetippt, bewegte sich der 3200 Tonnen schwere Koloss scheinbar mühelos in eine neue Richtung.
Sechs Minuten brauchte er für eine Drehung um 180 Grad, um dann zum Beispiel eine der wenigen hellen Radioquellen am Himmel zu fokussieren, anhand derer wir unsere Messungen kalibrierten. Das waren zwar sechs Minuten, während derer man nicht messen konnte. Aber für jeden, der einst staunend vor großen Baggern, Kränen und Lokomotiven stand, wurden Kindheitsträume wahr – und wir wurden dafür auch noch mit dem Doktortitel belohnt.
Die Effelsberger Riesenschüssel ist inzwischen 36 Jahre alt, dank ständiger Verbesserungen aber weiterhin stark gefragt. Doch eines Tages werden Erfahrungen wie die unseren leider der Vergangenheit angehören. Heute bauen wir mit unseren Kollegen ein Riesenradioteleskop der nächsten Generation: LOFAR, das sich von den Niederlanden aus bald über ganz Europa erstreckende Low-Frequency Array. Binnen einer Sekunde wird es zu jedem beliebigen Ort am Himmel »schalten« können. Es wird sogar in mehrere Richtungen gleichzeitig...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben