Umwelt: Pflanzenschutzmittel kontra Bienen
Das Bienensterben taucht immer wieder in den Schlagzeilen auf. Ver schiedene Ursachen dafür konnten bereits ausgemacht werden: darunter die parasitische Varroamilbe und der Rückgang des Nahrungsangebots. Verdächtigt wird des Weiteren die Substanzklasse der Neonikotinoide, die auf einen Rezeptor von Nervenzellen besonders bei Insekten wirken. Diese synthetischen Insektizide sind als Beizmittel zum Schutz von Saatgut beliebt; Pflanzen können sie außerdem aus dem Boden aufnehmen und in ihre Blätter einlagern. Sie gelangen allerdings ebenso in den Pollen und Nektar. Der Einsatz dreier dieser Mittel bei Saatgut – Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxan – ist in der EU gegenwärtig untersagt, weil nicht ausgeschlossen erschien, dass sie nicht nur die Fraßfeinde und Blattsauger schädigen, sondern auch die bestäubenden Insekten. In diesem Dezember soll das Verbot nochmals geprüft werden. Entsprechende Maßgaben gibt es in den USA nicht. Allerdings teilte die US Environmental Protection Agency am 2. April 2015 mit, neue Neonikotinoidpestizide würden wahrscheinlich nicht zugelassen werden, ehe keine weiteren Bienenstudien vorlägen.
Die bisherige Datenlage ist durchwachsen. Von den vorliegenden Untersuchungen, die einen Zusammenhang des Bienensterbens mit dem Einsatz solcher Substanzen gefunden hatten, gerieten viele in die Kritik. Es hieß zum Beispiel, die Forscher hätten mit unrealistisch hohen Dosierungen gearbeitet. Zudem meinten manche Befürworter des Einsatzes von Neonikotinoiden, Bienen würden lernen, behandelte Pflanzen zu meiden, falls diese Insektizide ihnen tatsächlich schadeten. ...
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